Frage an Birgit Kömpel von Werner C. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Kümpel,
Ihre Rede im Bundestag am 15.10 enthielt einige wichtige Forderungen, um einen weiteren Abgas-Skandal zu verhindern. Ich fragte seinerzeit, ob Sie es auch für sinnvoll halten, für diese Prüfzwecke logischer Weise nur OPEN SOURCE Software zu verwenden. Sie sagten mir zu, sich schlau zu machen und baten mich um meine e-mail Adresse. Diese habe ich Ihnen am 17.10.2015 über Ihr Websiteformular mitgeteilt. Eine Antwort habe ich nicht erhalten.
Nun kommt weiterer Zündstoff in diese Diskussion:
"TÜV beklagt Prüfverbot für Motorsoftware
Warum fielen die Abgasmanipulationen bei VW nicht auf? Die Antwort des TÜV Nord fällt simpel aus: Die Politik habe den Prüfern auf Drängen der Autoindustrie verboten, die Motorsoftware zu untersuchen. Die Bundesregierung konterte den Vorwurf umgehend. Im VW-Skandal um manipulierte Abgaswerte hat der TÜV Nord schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung erhoben. Diese habe den Prüfern auf Drängen der Automobilindustrie untersagt, die Motorsoftware zu untersuchen, sagte TÜV-Nord-Chef Guido Rettig der Zeitung "Die Welt". "Wir haben leider gesetzlich keinerlei Möglichkeit, Einblicke in die Motorsteuerung und die dort verbaute Software der Fahrzeuge zu nehmen", fügte er hinzu. Deshalb hätten die Sachverständigen keine Chance gehabt, "die Manipulationen bei Stickoxiden von Dieselfahrzeugen zu erkennen". Ein Fehlverhalten des TÜV liege nicht vor. ..."
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/tuev-erhebt-vorwuerfe-gegen-politik-101.html
Bitte äußern Sie sich hier öffentlich zu diesen Vorgängen. Mir liegt nichts an Hinterzimmergesprächen mit Ihnen. Halten Sie es nach dem Abgas Betrugsdesaster immer noch für für möglich, dass es Prüfverfahren gibt, die in ihrem Zustandekommen NICHT der ISO-Norm entsprechen? Transparenz und Nachvollziehbarkeit kann m.E. nur durch OPEN SOURCE Software gewährleistet sein.
Mit freundlichem Gruß
Werner Copray
Ein durch den Abgasbetrug geschädigter Bürger.
Sehr geehrter Herr Copray,
ich stimme Ihnen zu, dass es wichtig ist, dass die Software zur Abgasüberprüfung und Motorsteuerung eine Open Source Software ist.
Der Quellcode muss vielmehr offen gelegt werden, damit keine Elemente unbemerkt so programmiert werden können, dass sie im Prüfverfahren die Menge an Emissionen verfälschen oder manipulieren.
Die prüfende Institution - das Kraftfahrbundesamt - sowie beauftragte Prüfer müssen in die Lage versetzt werden, die Programmierung nachzuvollziehen und auf Manipulationen hin zu prüfen.
Open-Source darf hier allerdings nicht bedeuten, dass die komplette Programmierung öffentlich und für jedermann zugänglich ist. Innovationen und damit auch der komparative Vorteil der deutschen Automobilindustrie wäre dann gefährdet.