Portrait von Birgit Kömpel
Birgit Kömpel
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Birgit Kömpel zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Helmut W. •

Frage an Birgit Kömpel von Helmut W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Kömpel,

Bezug nehmend auf folgende Berichterstattung der Fuldaer Zeitung

http://www.fuldaerzeitung.de/artikelansicht/artikel/2296776/regional+fulda/fehlgeleitete-mail-von-birgit-kompel-sorgt-fur-emporung

möchte ich Sie gerne um Auskunft bitten und Ihnen die folgenden Fragen stellen:

1. Warum wollen gerade Sie als Verantwortungsträgerin in unserem demokratischen Land einer freien und unabhängigen Zeitung "einen Strich durch die Rechnung machen"?

2. Glauben Sie, dass Sie ein Recht dazu haben, einer freien Medium wissentlich und bewusst zu schaden?

3. Wie erklären Sie die Diskrepanz zwischen dem Inhalt Ihrer Mail und den Vorgaben unseres Grundgesetzes (Art. 5 Abs. 1)? Sollten nicht gerade Sie, als Politikerin in einer Demokratie, die elementaren Grundregeln in unserer Demokratie besonders hoch achten?

4. Halten Sie es für unangemessen, wenn eine unabhängige Zeitung selbständig entscheidet, was sie veröffentlicht und was nicht?

5. Wäre für Sie als Bundestagsneuling und Listenkandidatin nicht etwas mehr Demut angebracht?

6. Haben Sie zusammen mit Herrn Norbert Hettler, dem Herausgeber von "fuldainfo", bereits konkrete Ideen entwickeln können, wie Sie der Fuldaer Zeitung schaden können und wie sehen diese aus?

Über die Beantwortung meiner Fragen würde ich mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Helmut Winter
(Fulda)

Portrait von Birgit Kömpel
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Winter,

zunächst möchte ich mich herzlich bei Ihnen bedanken, dass Sie mir die Möglichkeit geben, meine Sicht der Dinge bezüglich des Artikels der Fuldaer Zeitung darzustellen.
Die an die Fuldaer Zeitung versehentlich geschickte Email von mir an meinen Mitarbeiter ist in der Tat keine Sache, worauf ich stolz bin. Ich bin ein Mensch mit Emotionen und mit Leidenschaft Politikerin und habe mich - wenn auch nur kurz - über die Fuldaer Zeitung geärgert.

Ich finde es schade, dass es nicht möglich war, eine andere Sicht als die Berichterstattung in den letzten Wochen (Beispiel: Deutschland so geht’s nicht) darzustellen. Auch einmal eine andere, positive Meinung zu den Themen Mütterrente, Rente mit 63 und Mindestlohn zu Wort kommen zu lassen wäre aus meiner Sicht demokratisch und unabhängig gewesen. Zu keiner Zeit wollte, werde oder möchte ich einem heimischen Unternehmen schaden. Im Übrigen kann ich das gar nicht. Erheblichen Schaden wurde allerdings mir und meiner politischen Arbeit zugefügt. Aber das gehört wohl zu meinem neuen Job, und daran muss ich mich nach jahrelanger beruflicher Tätigkeit außerhalb der Politik wohl erst noch gewöhnen.

Ich habe lediglich überlegt, ob es Alternativen zur Veröffentlichung meiner Meldungen mit anderen Medien in Osthessen gibt. Nur so und nicht anders ist meine Email an meinen Mitarbeiter - und nicht an die Fuldaer Zeitung - zu verstehen. Inwieweit es moralisch und journalistisch korrekt war, die Mail zu veröffentlichen überlasse ich anderen zu beurteilen. Obwohl mir viele Menschen dazu geraten haben, werde ich keine rechtlichen Schritte diesbezüglich einleiten.

Sie sollten außerdem wissen, dass ich die von der Fuldaer Zeitung vorgegebenen Regeln akzeptiert habe und einen anderen Text aus den vorgegebenen Themen (Pflegeversicherung) an die Redaktion geschickt habe. Dieser Text wurde auch nicht veröffentlicht, obwohl ich vorher ausdrücklich das Okay für das Thema und den Text eines Redakteurs der Fuldaer Zeitung bekommen habe.

Ich kann Ihnen, lieber Herr Winter, versichern: Es gibt weder eine Strategie noch einen Plan, um der Fuldaer Zeitung zu schaden. Wie in meiner Stellungnahme angekündigt, werde ich in den nächsten Wochen das persönliche Gespräch mit den Verantwortlichen der Fuldaer Zeitung suchen, um das offensichtliche Missverständnis auszuräumen.

Für weitere Fragen zu diesem Vorgang stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Birgit Kömpel MdB