Wie stehen Sie zu einem Verbot der sogenannten Wildtierhaltung und einem totalen Haltungsverbot der Wildfänge, vor allem im Bereich der Aquaristik?
Sehr geehrter Herr K.,
das Thema Wildtierhaltung und die Diskussionen um die so genannten Wildfänge wird verständlicherweise emotional diskutiert und berührt diverse Aspekte. Einerseits geht es selbstverständlich um den Tier- und Artenschutz, andererseits wären Tierhalter und Tierhalterinnen sowie Tierliebhaber von eventuellen Verkaufs- bzw. Handelsverboten betroffen. Viele Menschen in Deutschland halten exotische Tiere vollkommen artgerecht und investieren viel Zeit und Hingabe in die Pflege dieser Tiere, ob nun in der Aquaristik oder in der Terraristik. Damit geht oft eine über Jahre erworbene Sachkenntnis über diese Haltung einher. Wir dürfen jedoch nicht übersehen, das der Verkauf und der Import von Wildfängen oftmals völlig unsachgemäß und mit viel Leid und Stress für die Tiere erfolgt. Ich denke, hier kann es nur darum gehen, seitens der potentiellen Tierhalter nach Möglichkeit auch auf exotische Wildfänge zu verzichten, so reizvoll deren Haltung sein bzw. erscheinen mag. Im März haben die Fraktionen von FDP, Grünen und CDU im schleswig-holsteinischen Landtag, wie Ihnen vielleicht bereits bekannt ist, ihre Landesregierung aufgefordert, eine Initiative für diese Themenbereiche im Bundesrat zu starten. Dies ist im Endeffekt vor dem Hintergrund von Missbrauch und einem Schwarzmarkt ein richtiger Impuls.
Mit freundlichen Grüßen
Bijan Djir-Sarai, MdB