Warum wollen sie noch mehr Autos in Innenstädten?
Sehr geehrter Herr Djir-Sarai,
Die Tageschau¹⁾ zitiert von ihnen folgende Aussage im Hinblick auf den neuen Pro-Auto-Verkehrsplan ihrer Partei: "Wir wollen keine ideologische Mobilitätspolitik"
Dem entnehme ich, dass sie es als "ideologische Mobilitätspolitik" gegen das Auto erachten, wenn in Innenstädten (wie zzt. üblich) lediglich ein Großteil der Verkehrsfläche dem Autoverkehr vorbehalten ist, und nicht die gesamte Fläche.
Wie rechtfertigen sie diese Auffassung? Würde eine tatsächlich unideologische Verkehrspolitik nicht beinhalten, alle Verkehrsträger als gleichberechtigt anzusehen, und daher für Fahrräder und Fußgänger ebensoviel Platz zu schaffen wie für Autos (wovon jede mir bekannte Stadt in Deutschland ohnehin noch weit entfernt ist)?
¹⁾https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/fdp-autos-innenstaedte-kritik-100.html
Sehr geehrter Herr N.,
vielen Dank für Ihre Frage. Bei unserem Fahrplan Zukunft geht es, wie Sie richtig herausstellen, darum, keinen Verkehrsträger über den anderen zu stellen und den Menschen vor Ort die Entscheidung zu überlassen, welches Fortbewegungsmittel sie nutzen wollen.
In Großstädten bieten in der Regel gut ausgebauter ÖPNV und andere Verkehrsträger wie Fahrradwege bereits jetzt schon ein breites Angebot für individuelle Mobilität. Unsere Vorschläge nehmen hingegen vor allem ländliche Regionen in den Blick, in denen das Auto noch immer das primäre Fortbewegungsmittel ist.
Die Realität dort verlangt nach einer Verkehrspolitik, die funktionale Lösungen statt ideologischer Beschränkungen bietet. Unsere liberale Verkehrspolitik zielt darauf ab, die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger zu erfüllen, ohne sie durch unnötige Einschränkungen zu belasten. Dabei denken auch an die Menschen außerhalb Berlins und anderer Großstädte. Dort bedeutet das Auto oft Teilhabe am Alltag, an Familie und Freunden.
Ich kann Ihnen versichern, dass wir uns auch weiterhin für eine ideologiefreie und lebensnahe Verkehrspolitik einsetzen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Bijan Djir-Sarai
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