Frage an Bettina Hoffmann von Jule P. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrte Frau Hoffmann,
ich möchte Sie heute fragen, wie Sie betreffend der Weidetierprämie am 28.06 abstimmen werden. Der Beruf des Schäfers ist selten geworden und immer noch wertvoll für unsere moderne Gesellschaft. Deshalb sollten wir diesen Berufsstand -ebenso wie viele andere- unterstützen und fördern.
Mit freundlichen Grüßen
J. P.
Guten Tag Jule Passoth,
vielen Dank für Ihre Frage.
Bei der Abstimmung über die Weidetierprämie am 28.06.2018 werde ich selbstverständlich dem Antrag, den meine eigene Fraktion gemeinsam mit der der Linken gestellt hat, zustimmen.
Auf Grund der zugespitzten Lage, in der sich die Schafhalter*innen befinden, halte ich die Weidetierprämie für Kleinwiederkäuer für ein adäquates Mittel, um deren ökonomische Situation kurzfristig zu entspannen. Deshalb plädiere ich dafür, diese zum 01.01.2019 auch in Deutschland einzuführen.
Leider scheint es so zu sein, dass die große Koalition eine andere Sicht auf die Dinge hat und sich gegen eine Weidetierprämie ab 2019 aussprechen wird. Als hessische Grüne haben wir deshalb beschlossen, sollte es keine bundesweite Einführung geben, zu schauen wie wir eine solche Förderung in Hessen umsetzten können, sollten wir nach den Landtagswahlen im Oktober weiter Teil der Landesregierung sein.
Grundsätzlich sehe ich die Weidetierprämie als kurzfristige Lösung. Das Ziel muss eine grundlegende Reformierung der „Gemeinsamen europäischen Agrarpolitik“ (GAP) sein, in der die Landwirte dann Geld bekommen, wenn sie einen Mehrwert für die Allgemeinheit schaffen. Dadurch würden gerade Schäfer*innen und andere Weidetierhalter*innen profitieren, da sie wichtige Arbeit bei dem Grünlanderhalt, der Landschaftspflege, der biologische Vielfalt und dem Klimaschutz leisten.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen Ihre Frage beantworten.
Gerne können Sie sich wieder an mich wenden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Bettina Hoffmann