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Bernhard Schmitt
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Frage von Ernst H. •

Frage an Bernhard Schmitt von Ernst H. bezüglich Umwelt

Werter Herr Schmitt,

Im ganzen Land plakatiert die FDP "Der größte Kontrast zu Schwarz". Nun äußert sich aber der unterfränkische Spitzenkandidat Martin Zeil ( zu lesen am 30. August in der Würzburger Main - Post ), er wolle am liebsten Minister einer schwarz-gelben Koalition werden.

Für mich stellt sich die Frage, wie man mit einer Gruppe, zu der man im schärfsten Kontrast steht, eine Regierung bilden will? Ich habe da so manche Bedenken, wenn jetzt auch noch die FDP mitregieren will, denn ich bin fest davon überzeugt, dass wir in unserer heutigen Zeit wahrlich genug Freiheiten haben. Was meiner Meinung nach fehlt ist sowohl die Verantwortung für Mitmenschen, wie auch für Tiere und Pflanzen. Wie beurteilen Sie das Sich Anbieten der FDP an die CSU, insbesondere im Hinblick auf die Stellung der FDP ( und vieler anderer "Freier" zur Gentechnik und zur Atomkraft.

Liebe Grüße
Ernst Hümmer

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Hümmer,

vielen Dank für Ihre interessante Frage. Den einzigen Unterschied, den ich zwischen FDP und CSU ausmachen kann, ist die Offenheit mit der die FDP zum Ausdruck bringt, wie wenig ihr am Umweltschutz liegt. Besonders deutlich wird dies in der aktuellen Zeitschrift des BN-Bayern. Acht von zehn Kernforderungen des Bund Naturschutzes Bayern widerspricht die FDP. Die CSU wollte sich dagegen bei keiner der Forderungen auf eine Antwort festlegen. Nach der Wahl wird sich die CSU höchst wahrscheinlich der Meinung der Verbände und Konzerne anschließen, von denen die Union im Jahr 2006 über 3,1 Mio. € in Form von Spenden angenommen hat. Wenn man die Liste der Spender ansieht, ist nicht zu erwarten, dass es bei der CSU in den nächsten Jahren zu einer ökologischen Neuausrichtung kommt. Die FDP nahm im besagten Zeitraum 926.005,56 € Spenden von Konzernen. (siehe www.bundestag.de Suchwort: Spenden)

Damit Marktwirtschaft funktionieren kann, braucht man einen unabhängigen Staat, der die Spielregeln festlegt, innerhalb derer sich die Kräfte des Marktes zum Wohle der Gesamtheit entfalten können. Ich glaube es niemandem, wenn er mir sagt, er könne in Anbetracht der oben genannten Beträge unabhängig entscheiden.

Die ödp. nimmt keine Spenden von Verbänden und Konzernen. Weder vom Verband der Metall- und Elektroindustrie noch von Energiekonzernen. Dadurch können wir unabhängig und frei von Konzerninteressen rechnen:
Deutsche Atomkraftwerke produzieren jährlich 450 to Atommüll. Wenn wir für die Endlagerung dieser Menge lediglich 500 m² zu einer monatlichen Miete von unrealistisch niedrigen 10,- €/m² bräuchten, kämen wir bei einer Mindestlagerdauer von 1 Mio. Jahren auf Gesamtlagerkosten von 60 Mrd. € für das Atommüllaufkommen nur eines Jahres. 2007 haben deutsche Atomkraftwerke 140,5 TerraW/h Strom produziert. Das ergibt 0,43 € pro kW/h allein für die Lagerung.

Alleine durch die Lagerkosten ist die Atomkraft die teuerste aller eingesetzten Energieformen.

Wenn Sie Fragen haben, können Sie sich gerne an mich wenden.

Freundliche Grüße

Bernhard Schmitt