Bernhard Sander
DIE LINKE
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Frage von Sascha H. •

Frage an Bernhard Sander von Sascha H. bezüglich Gesundheit

Man traut sich praktisch garnicht das Thema anzuschneiden bei der aktuellen Politischen Situation.
Aber welche Stellung bezieht die Linke zur Legalisierung (bzw Entkriminalisierung) bezüglich Cannabis ?

Ich bin kein Konsument...weder Alkohol, noch sonstige illegalen Substanzen, aber ich hätte gerne im Alter (bei Krankheit) die Option auf legalem Wege diese Alternativmedizin nutzen zu können.
Speziell bei der Krebs Behandlung und der daraus resultierenden Übelkeit, Schlafstörungen usw werden hier fanstastische Ergebnisse erzielt, und vor der Diagnose: Krebs ist ja heutzutage bekanntlich keiner mehr sicher.

Leider stößt das Thema bei der führenden Schwarz/Gelben Regierung (und auch SPD) immer wieder auf taube Ohren.

Darüber hinaus ist das Schlagwort "Einstiegsdroge" im Falle von Cannabis einfach nicht zutreffend.
Der Einstieg in härtere Drogen wird doch erst durch ein Verbot möglich gemacht, da man die härteren Drogen vom selben Dealer angeboten bekommt.

Ich bin der Meinung, das an dieser Stelle dringend was passieren muss.

Meine beiden Kreuze haben sie auch jedenfall sicher ;)

Liebe Grüße

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Huber,

ich stimme Ihnen zu, dass das Thema nicht tabuisiert sondern in der Öffentlichkeit behandelt werden muss. Da ich kein Experte bin, habe ich die Position des Wahlprogramms wiedergegeben. Mir sind wissenschaftliche Stimmen bekannt, die dem THC bei längerem Konsum eine Reihe negativer Wirkungen zuschreiben, daher kann es für mich keine Freigabe von unbedingte Cannabis-Produkten geben.
Im Wahlprogramm der LINKEN setzen wir uns für eine moderne Drogenpolitik ein, die von der Vorbeugung / Prävention / Aufklärung ausgeht. Zweiter Gedanke ist, den aktuell Abhängigen zu helfen (Ersatzstoffe, Beratungsdienste, Lebensumstände). Im Umgang mit Cannabis sollen der Anbau zum Zwecke des eigenen Konsums und geschlossene Clubs (Werbeverbot! Jugendschutz!) erlaubt sein. Damit ist offensichtlich die Hoffnung verbunden, Cannabis aus dem üblichen kriminellen Vertriebsmilieu herauszuholen. THC-Grenzwerte - ähnlich der Promillegrenze - im Straßenverkehr sollten festgesetzt werden. Und die Möglichkeiten, Cannabis zu medizinischen Zwecken einzusetzen und zu erforschen, sollen erleichtert werden. Diese Positionen sind im Wahlprogramm etwas ausführlicher dargestellt (S.80) Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichem Gruß

Bernhard Sander