Frage an Bernhard Lasotta von Martin F. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Dr. Lasotta,
auf einem Ihrer Wahlkampfplakate werben Sie für die Stärkung der Schulen.
a) Möchten Sie und die CDU eine Veränderung der beschlossenen Orientierungsstufe der Realschulen vornehmen?
b) Wie sieht Ihre Programm eine Stärkung im Bereich dieser Orientierungsstufe aus?
c) Wie werden sich Ihrer Meinung nach Realschulen und Gemeinschaftsschulen weiterentwickeln?
Zu den Realschulen und der Orientierungsstufe:
Realschulen sind eine leistungsstarke Schulart mit eigenständigem Profil. Die Mittlere Reife ist ein wertvolles Ticket zum Start in eine duale Ausbildung und eine gute Grundlage für einen erfolgreichen Übergang auf das berufliche Gymnasium. 40 Prozent der Absolventen eines jeden Jahrgangs wechseln auf das berufliche
Gymnasium und machen dort Abitur. Die Realschule steht – neben einem eigenständigen Gymnasium – im Mittelpunkt unseres Bildungskonzepts. Unsere Realschulen haben es nicht verdient, dass sie durch Grün-Rot gegenüber den Gemeinschaftsschulen nachhaltig und massiv bei der Ressourcen- und Lehrerausstattung benachteiligt werden. Auch der ständige Druck auf die Realschulen, nach dem pädagogischen Konzept der Gemeinschaftsschule zu arbeiten, ist nicht hinnehmbar. Wir wollen keine Realschule, die den Namen nur noch auf dem Papier trägt.
Wir werden deshalb:
- in den Realschulen Profilierungen ermöglichen. Dadurch werden die fachlichen Kompetenzen zur Vorbereitung auf die duale Ausbildung und gleichermaßen
auf das berufliche Gymnasium gestärkt,
- in den Realschulen mit differenzierten Unterrichtsangeboten auf die Mittlere Reife und den Hauptschulabschluss vorbereiten,
- die Klassen 5 und 6 der Realschule als Orientierungsphase organisieren, die auch schon leistungsdifferenzierte Förderangebote anbieten können. Dabei soll im Dialog zwischen Schule und Eltern jeweils zum Halbjahr ein Wechsel zwischen Haupt- und Realschulniveau möglich sein,
- sicherstellen, dass ab Klasse 7 mindestens in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie in den Fremdsprachen und Naturwissenschaften in leistungsdifferenzierten Bildungsgängen auf den Hauptschulabschluss und die Mittlere Reife vorbereitet wird,
- ab Klasse 8 eine enge Verzahnung mit den beruflichen Schulen ermöglichen, etwa durch berufspraktische Projekte.
Zu den Gemeinschaftsschulen:
Eine Schule, in der alle Kinder vom Sonderschüler bis zum Hochbegabten in einer Gruppe unterrichtet werden, in der Lehrer nur noch Lernbegleiter sind, eine Schule ohne Noten und ohne „Sitzenbleiben“ ist völlig überfrachtet und schnell überfordert. Wir werden keine neuen Gemeinschaftsschulen einrichten, aber auch die bestehenden 299 Gemeinschaftsschulen nicht schließen. Wir wollen diesen Gemeinschaftsschulen anbieten, sich weiterzuentwickeln und mit leistungsdifferenzierten Bildungsgängen zu arbeiten. Die finanzielle Überprivilegierung der Gemeinschaftsschule werden wir zurückführen. Wir wollen eine gerechte Balance bei der Ressourcenverteilung, so dass keine Schulart mehr bevorzugt oder benachteiligt ist. Es soll ein fairer Wettbewerb um die beste Unterrichtsqualität möglich sein.
Wir werden deshalb:
- ermöglichen, an den bestehenden Gemeinschaftsschulen Klassen mit ähnlich leistungsstarken Schülerinnen und Schülern einzurichten,
- die Leistungen wieder mit Noten bewerten,
- den Schülern eine Chance geben, die Klasse zu wiederholen,
- Freiheit im pädagogischen Konzept eröffnen: Methodenmix im Unterricht und äußere Leistungsdifferenzierung,
- ein flexibles Angebot schaffen, statt einer verpflichtenden Ganztagsschule für alle,
- an den Gemeinschaftsschulen keine Oberstufe einrichten,
- den reibungslosen Anschluss an das berufliche Gymnasium garantieren,
- eine gerechte Balance in der Stundenzuweisung für alle Schularten und gleiche Rahmenbedingungen für Inklusion und Ganztagsangebot. Hierzu gehört
auch die Gleichbehandlung bei Zuschüssen für den Schulhausbau.
Bei Rückfragen können Sie mich gerne direkt kontaktieren. Unter www.lasotta.de sehen Sie die Kontaktmöglichkeiten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Bernhard Lasotta MdL