Wie ist Ihre Haltung in Bezug auf die Impfpflicht?
Sehr geehrter Herr Rützel,
ich bitte Sie gegen die Impfpflicht, egal in welcher Form zu stimmen.
Als Christ sehe ich es als meine Verpflichtung das Angebot einer Impfung sehr genau abzuwägen. Ich fühle mich für mich und für meine Mitmenschen verantwortlich. Und ich habe genau abgewogen, wie ich mich und andere für mich bestmöglich schützen kann. In letzter Instanz bin ich meinem Gewissen verpflichtet. Ich habe meine Entscheidung getroffen und diese hat mein Gegenüber zu akzeptieren, genauso, wie ich die Entscheidung anderer zu akzeptieren habe. Nach meine Auffassung von Demokratie verhält es sich da genauso.
Zudem hat sich in der letzten Zeit herausgestellt, dass die Impfung weder vor Ansteckung, noch vor Weitergabe des Virus schützt. Und es werden auch in zunehmender Zahl Nebewirkungen bekannt.
Das wichtigste Argument ist aber, die körperliche Unversehrtheit.
Ich bitte Sie um eine Antwort. Danke.
Mit freundlichen Grüßen
Irmgard H.
Sehr geehrte Frau H.,
vielen Dank für Ihre sehr persönlichen Zeilen an mich.
Ich stütze mich bei meinen Entscheidungen auf die Wissenschaft. Und deren Erkenntnisse sind - überall auf der Welt, egal ob in Russland oder den USA, in Nord- oder in Südkorea - eindeutig: Mittlerweile wurden Milliarden von Impfdosen verimpft, die Datenlage ist eindeutig - Impfen wirkt und die Nebenwirkungen stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen der Impfung: Die Impfung verhindert in den allermeisten Fällen einen schweren Verlauf und damit eine Überlastung unseres Gesundheitswesens. Dieses wäre längst zusammengebrochen, gäbe es die Impfung nicht. Die Folgen wären dann für alle gleich: Geburten, Unfälle, Krebspatienten, Schlaganfälle, nichts könnte mehr angemessen versorgt werden. Impfen schütz Sie selbst und schützt die Menschen, mit denen Sie in Kontakt kommen. Dies ist mittlerweile mehrfach wissenschaftlich belegt.
Ich vertraue auf den neu geschaffenen Expertenrat der Bundesregierung, der sich seinerseits auf fundierte wissenschaftliche Expertisen von angesehenen Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt stützt. Auf Basis dieser Erkenntnisse machen wir Politik, ohne die Meinungen der Wissenschaftler außer Acht zu lassen, die hierzu eine gänzlich andere Position vertreten. Letztlich ist es am Ende aber immer eine Abwägung, wem man mehr Vertrauen schenkt.
Diese Abwägung muss man als Verantwortlicher immer wieder neu treffen. Hierbei helfen Informationen aus verschiedenen Quellen sehr. Nur weil ich auf RKI, Paul-Ehrlich-Institut und den Expertenrat der Bundesregierung vertraue, heißt das nicht, dass mir Ihre Argumente egal wären. Im Gegenteil. Sie zeigen mir eine andere Sicht der Dinge, was immer wichtig ist bei der umfassenden Einschätzung einer solchen, für uns alle bislang einmaligen Krisensituation. Darum bedanke ich mich ausdrücklich für Ihre Zeilen.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Rützel, MdB