Bernd Reuther
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FDP
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Frage von Rolf K. •

Ultrafeinstaub, der durch Verbrennung von Kerosin in Triebwerken entsteht, könnte man durch Entschwefelung des Kerosins reduzieren. Das ist im Koalitionsvertrag vereinbart. Wann passiert das?

Feinstaub wird mit einer Größe von 2,5 Mikrometer definiert.
Noch deutlich kleinere Partikel, sogenannter Ultrafeinstaub, mit einer winzigen unsichtbaren Größe von 0,1 Mikrometer belastet unsere Umwelt stark und stellen eine große Gefahr für unsere Gesundheit dar, weil sie durch die Haut in unseren Körper eindringen.
Diese werden u.a. durch die Verbrennung von Kerosin in Flugzeugtriebwerken erzeugt und könnten problemlos mit wenig Kosten durch eine Entschwefelung von Kerosin deutlich reduziert werden. Wie so oft liegt es an der Politik hier einen gesetzlichen Riegel durch den Entzug von Schwefel im Kerosin vorzuschieben. Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung ist die Entschwefelung sogar beinhaltet, nur passiert ist bisher anscheinend nichts.

Bernd Reuther
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Da die Zuständigkeit für das Thema Kerosinentschwefelung beim Bundesumweltministerium liegt, habe ich dort nachgefragt. Das Ministerium hat mir mitgeteilt, dass sich die Bundesregierung auf europäischer Ebene für eine Reduktion des Schwefelgehaltes einsetzt, wie dies auch im Koalitionsvertrag vereinbart ist. Angesichts des grenzüberschreitenden Luftverkehrs mit seinen Ausweichmöglichkeiten ist eine nationale Lösung nicht zielführend. Aus diesem Grund ist die Bundesregierung an verschiedenen Stellen mit der EU-Kommission im Austausch, um geeignete Ansatzpunkte für mögliche Regelungen zu identifizieren. Im Rahmen der Initiative "ReFuelEU Aviation" unterstützt die Bundesregierung den Aufbau eines europäischen Monitorings der Schwefel- und Aromatengehalte in Kerosin. Dies stellt einen wichtigen ersten Baustein dar, da der tatsächliche Schwefelgehalt nicht immer bekannt ist. Selbstverständlich werden wir das Thema weiter begleiten und auf eine baldmögliche Lösung drängen.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Reuther MdB

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