Frage an Bernd Lucke von Sascha G. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Lucke,
die deutsche Regierung setzt im Bereich der Drogenpolitik bezüglich illegaler Drogen fast ausschließlich auf das Mittel der Repression. Nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen lässt sich dies jedoch nicht anhand der Schädlichkeit begründen. Auch eine Verminderung des Konsums lässt sich nicht erreichen (Gegenbeispiele: Niederlande, Portugal).
Die meisten Probleme, die der Konsum von Drogen hervorrufen kann sind jedoch durch die Repression bedingt, was auch die Erfahrungen aus der Alkoholprohibition der USA von 1919-1933 zeigen. Dazu zählen sowohl ein fehlender Jugend- und Verbraucherschutz, als auch fehlende Hilfsangebote für Drogenabhängige (die stattdessen kriminalisiert werden).
Dazu kommen die enormen Kosten für die (nachweislich unwirksame) Repression und Steuereinnahmen, die durch einen legalen Markt entstehen würden.
Um problematischen Drogenkonsum zu verhindern benötigt man keine Verbote, sondern eine Kombination aus Prävention, Hilfsangeboten und einem Werbeverbot (auch für Alkohol und Tabak).
Auch im Bereich der medizinischen Nutzung von psychotropen Substanzen besteht enormer Handlungsbedarf. Zum Beispiel besitzen Cannabis, LSD und MDMA nachweislich therapeutischen Nutzen, dennoch besteht für nahezu alle Patienten, die von diesen Substanzen profitieren könnten nicht die Möglichkeit diese legal zu erhalten, obwohl ihnen kein anderes Medikament so gut helfen kann.
Meine Fragen an Sie lauten also konkret:
Wie stehen Sie zu
-einer Legalisierung von Drogen zum privaten Konsum?
-einer Legalisierung von Drogen zum medizinischen Gebrauch
-einem Werbeverbot für Drogen (inklusive Alkohol und Tabak)?
Mit freundlichen Grüßen
Sascha Grotjahn