Frage an Bernd Lucke von Victor D. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo, nachdem Sie auf dem Gründungstag der AfD in Berlin noch ankündigten, dass die AfD auf "jedenfall bei der Landtagswahl in Bayern antreten" wird, warben Sie einige Woche später auf dem Parteitag der Bayern-AfD für einen Verzicht bei der Landtagswahl in Bayern anzutreten. Sie sagten: ,,Partei solle sich auf das Kernthema Euro konzentrieren, nicht auf Milchpreise". Nur kurze Zeit später warben Sie für eine Kandidatur der AfD bei der Landtagswahl in Hessen.
Wie passt das alles zusammen?
Sehr geehrter Herr Dundee,
Sie zitieren mich nicht ganz richtig. Auf dem Gründungsparteitag habe ich mich zu Landtagswahlen überhaupt nicht geäußert. Es ist aber richtig, dass ich mich einen Monat zuvor, auf einer früheren Pressekonferenz, für den Antritt auch bei der bayrischen Landtagswahl ausgesprochen habe, denn ich bin grundsätzlich der Auffassung, dass die Alternative für Deutschland auch landespolitisch Alternativen anbieten muss. In Bezug auf Bayern habe ich zwei Monate später dennoch aus verschiedenen Gründen abgeraten, u. a. wegen des eigentümlichen bayrischen Wahlrechts. Anders als üblich zählt in Bayern nicht etwa nur die Zweitstimme für das Überwinden der 5%-Hürde, sondern die Summe aus Erst- und Zweitstimme. Da Kandidaten der Alternative für Deutschland weniger bekannt sind als Kandidaten der Altparteien, sind wir im Kampf um Erststimmen benachteiligt, sodass wir ca. 8% der Zweitstimmen erringen müssten, um die 5%-Hürde sicher zu nehmen. Den Landtagswahlantritt in Hessen habe ich immer befürwortet, da es dort keine ähnlichen Absonderlichkeiten des Wahlrechts gibt und keine negativen Auswirkungen auf die Bundestagswahl zu erwarten sind.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Lucke