Frage an Bernd Busemann von Josef B. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Busemann,
als Schüler des Hümmling-Gymnasiums, das nun auch eine Ganztagsschule werden soll, stellt sich mir die Frage , wie die steigende Anzahl an Stunden mit der vorhandenen Lehrerzahl bewältigt werden soll. Ihnen ist doch am Qualitätserhalt bzw. an der qualtiätssteigerung so gelegen. Glauben Sie, dass dies durch Mehrarbeit der Lehrer zu erreichen ist.
Weiterhin stellt sich mir die Frage, ob es überhaupt möglich ist als Schüler der nur 12 Schuljahre hat (ich bin es Gott sei dank nicht) ein ordentliches Abitur zu schaffen, wenn laufend sogenannte "Feuerwehrkräfte" eingestellt werden müssen, die zwar sudiert haben, aber keine ausgebildeten Lehrer sind und somit oft bei der Notengebung und Konfliktbewältigung überfordert sind.
Mit freundlichen Grüßen,
Josef Becker
Sehr geehrter Herr Becker,
wir haben zurzeit mehr Lehrerinnen und Lehrer aktiv im Schuldienst als je zuvor in der Geschichte des Landes Niedersachsen. Es sind fast 81.000 oder anders gesagt: Gut 1 Prozent der Bevölkerung unseres Landes sind Lehrkräfte. Zugleich müssen wir leider von weiter sinkenden Schülerzahlen ausgehen. Denn selbst bei uns im Emsland sinken die Geburtenzahlen. Mehr arbeit ist deshalb auch nur angesagt, wenn kurzfristige Erkrankungen sonst Unterrichtsausfall hervorrufen würden. Feuerwehrlehrkräfte werden eingestellt, wenn die regulären Lehrkräfte länger krank sein werden oder zum Beispiel in Mutterschutzfällen. Sie sind im Regelfall ausgebildete Lehrkräfte, manchmal aber auch Berufsanfänger. Das sind hochqualifizierte Fachkräfte auch wenn sie vielleicht nicht immer gleich auf Beifall bei den Schülerinnen und Schülern treffen. Der Ganztagsbetrieb wird sowohl mit zusätzlichen Lehrerstunden aber auch mit Geldmitteln organisiert, aus denen zum Beispiel ein Übungsleiter eines Sportvereins oder ein Musikpädagoge für ihr Nachmittagsangebot ein Honorar bezahlt bekommen.
Freundliche Grüße
Bernd Busemann