Frage an Bernd Busemann von Marco H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Busemann,
mit Bestürzung habe ich Ihre Pressemitteilung, in der Sie die Gleichbehandlung von eingetragenen Lebenspartnern im Adoptionsrecht mit den üblichen undurchdachten Sprüchen ablehnen,
"Bei einem generellen Adoptionsrecht gleichgeschlechtlicher Paare wäre zu befürchten, dass Kinder von gleichgeschlechtlichen Paaren Stigmatisierungen erfahren und Opfer von Mobbing werden."
Das heißt also: Solange Schwule und Lesben diskriminiert werden, so lange sollen sie keine gleichen Rechte erhalten. Allerdings müsste diese Einschränkung dann auch auf manche heterosexuellen Paare zutreffen, wie beispielsweise auf Ehen zwischen einem Schwarzen und einer Weißen. Auch hier müssen sich Kinder oft Witze anhören - diesmal zwar keine homophoben Kalauer, sondern rassistische, die ihre Entwicklung ebenso stören könnten. Bislang hat man aber von Ihnen noch nicht gehört, dass interrassischen Paaren das Adoptionsrecht entzogen werden sollte.
Ihre vorhergehende Aussage ist auch sehr ärgerlich:
"Bei der Adoption ist eben nicht primär der Wille des Paares, sondern mit deutlichem Vorrang das Kindeswohl zu berücksichtigen."
Hier bedient sich Herr Busemann (wissentlich oder unwissentlich) dem Klischee des schmutzigen alten Schwulen, der es auf kleine Kinder abgesehen hat - oder warum sollten gerade Schwule und Lesben das Kindeswohl schädigen?
Meine Frage: meinen Sie das wirklich ernst?
Mit freundlichen Grüßen,
Marco Hauschild