Benedikt Winzen
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Benedikt Winzen zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Roland S. •

Frage an Benedikt Winzen von Roland S. bezüglich Wirtschaft

Guten Tag Herr Winzen,

Ihr Studium und ihre beruflich gewählte Branche sind ja ein wenig entfernt von sozialdemokratischen Inhalten und der Perspektive von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Als BWLer lernt man ja eher angebotsorientierte Politik und die Banker schauen ja eher Richtung Finanzmarkt als in Richtung Beschäftigte.
Wie und durch welche Initiativen möchten Sie in Düsseldorf Arbeitnehmer-Interessen vertreten?

Gruß und Danke
R. S.

Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr S.,

für mich gehört beides zusammen. Ich bin auch Sozialdemokrat und das in erster Linie. Ich möchte an Ökonomen erinnern, die sich bereits zu Zeiten der Arbeiterbewegung über die Verhältnisse von Wirtschaft, Geld und Arbeit Gedanken gemacht haben. Aus diesem Grund ist sie ja auch erst entstanden. Die Kenntnis von wirtschaftswissenschaftlichen Sachverhalten mag da in der Ausübung konkreten politischen Handelns im Sinne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eher von Vorteil sein. Das Interesse an diesen Themen im Studium hat zu meinem aktuellen Beruf in einer Bank geführt, ja. Ich berate und unterstütze hier Freiberufler, Selbstständige und kleine Unternehmen – auch und insbesondere bei Fragen der Finanzierung von Projekten oder Existenzgründungen. Meine Kunden sind oft Arbeitnehmer und Arbeitgeber zugleich und füllen diese Aufgabe sehr verantwortungsvoll aus. An dieser Schnittstelle zu arbeiten hat mich persönlich immer sehr erfüllt. Meine Rolle sehe ich deshalb als Möglichmacher für mutige Gründer, die im Erfolgsfall gute Arbeitsplätze mit Zukunft schaffen.

Der gemeinsame Kampf mit den Gewerkschaften für den Ausbau betrieblicher Mitbestimmung, ist für mich und die Krefelder SPD ein wichtiges Anliegen. Sie ermöglicht Teilhabe und Aufstieg, für viele Menschen ist sie Teil ihrer Selbstverwirklichung als Individuum. Deshalb ist der Einsatz für Arbeit zu fairen Löhnen einer der Grundpfeiler unseres gesamten Wirtschaftssystems und meines Handelns vor Ort. Wir haben den Schulterschluss mit den Gewerkschaften erfolgreich bewerkstelligt und sprechen mit einer Stimme für eine lebendige Mitbestimmung und eine stabile Tarifbindung. Wir gehen als SPD aber noch weiter und haben noch einiges vor:

Der Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen soll unterbunden werden. Beim Mindestlohn wollen wir erreichen, dass bestehende Ausnahmeregelungen evaluiert und wenn nötig, abgeschafft werden. Zum Thema Tarifbindung: Diese soll in Nordrhein-Westfalen gestärkt werden und deshalb setzen wir uns im Bund für eine Erleichterung der Allgemeinverbindlichkeitserklärung von Tariferträgen. Sogenannte sachgrundlose Befristungen waren in den letzten Monaten ein großes Thema in der Öffentlichkeit und wir wollen diese abschaffen.

Gemeinsam mit den Gewerkschaften kämpfen wir für dieses Prinzip und werden in NRW konkrete Maßnahmen auf den Weg bringen, um unseren Teil zu mehr Entgeltgleichheit beizutragen. Dazu gehört die Etablierung und der Ausbau eines Sozialen Arbeitsmarktes für Langzeitarbeitslose, um soziale Teilhabe und einen Zugang zum Arbeitsmarkt zu schaffen. Denn Arbeit ist auch Würde.

Ein wichtiges Gegenwarts- und Zukunftsthema ist auch die Digitalisierung: Als SPD setzen wir uns dafür ein, dass die Beteiligungsrechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sowie der Betriebsräte in der Betriebsverfassung und in den Aufsichtsräten weiter festgeschrieben bzw. ausgebaut werden. Gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen im Bund wollen wir eine Arbeitsversicherung einsetzen, die Weiterbildung, Erholungsphasen und Sicherheit in einer digitalen Arbeitswelt ermöglicht.

Soweit zu den Themen, die auf aktuell der Agenda stehen. Mir ist die Verbundenheit mit der Geschichte der Sozialdemokratie und Arbeiterbewegung eine Verpflichtung und sehr bewusst. Unser Land wäre ohne diese sozialen Errungenschaften nicht so erfolgreich und friedlich geworden. Dafür stehe ich.

Mit freundlichen Grüßen

Benedikt Winzen