Frage an Benedikt Hauser von Erwin W. bezüglich Umwelt
Guten Tag Herr Hauser,
Bonn ist zwar eine gutes Stück von den geplanten Probebohrungen zur Gewinnund von Gas entfernt, dennoch mache ich mir große Sorgen um unsrere Umwelt und Gesungheit.
Profit, Sicherung von Arbeitsplätzen oder energiepolitische Gründe dürfen bei diesem hoch umstrittenen "Fracking" Verfahren nicht im Vordergrung stehen. Die Risiken sind zu groß um das Verfahren anzuwenden. Dies zeigen in eindrucksvoller Weise Berichte aus dem Ausland.
Politiker/Volksvertreter aller Fraktionen dürfen hier nicht wegsehen oder die Risiken klein reden. Das Grundwasser ist zu wertvoll und wichtig für unsere Ernährung um es zu verseuchen. Die Gesundheit tausender Bürger und nicht zuletzt auch Ihre eigene hängt von sauberem Wasser ab.
Langwierige Untersuchungen sind meiner Meinung nach überflüssig da sie nur erkennen können, dass das Verfahren zu hohe Risiken birgt. Soweit ich weiß ist das "Fracking" Verfahren in Frankreich innerhalb von zwei Monaten verboten worden.
Bitte erklären Sie mir ob und was, Sie gegen die Verwendung dieses Verfahrens unternehen werden.
Im voraus vielen Dank für Ihre Antwort.
Mit freundlichem Gruß aus Bonn
Erwin Welsch
Sehr geehrter Herr Welsch,
grundsätzlich setzt sich die CDU-Landtagsfraktion für die Erkundung heimischer Rohstoffe ein. Soweit wettbewerbsfähig nutzbar können diese mittel- bis langfristig einen Beitrag zur erhöhten Versorgungssicherheit und -unabhängigkeit leisten. Allerdings ist aus meiner Sicht und auch aus Sicht der Fraktion dabei zwingend darauf zu achten, das nur Erkundungs- und Fördermethoden zum Einsatz kommen dürfen, die nach Abwägung aller relevanten Interessen und Risiken verantwortbar sind. Der Schutz der Menschen und der Schutz unserer Lebensgrundlagen sind dabei immer höher zu bewerten als wirtschaftliche Erwägungen. Toxische Stoffe gehören nicht in den Boden und das Wasser dicht besiedelter und landwirtschaftlich geprägter Regionen.
Bezüglich der anstehenden Erkundung der sogenannten unkonventionellen Erdgasvorkommen in NRW hat die CDU-Landtagsfraktion mit einem entsprechenden Antrag die dringend notwendige parlamentarische Debatte über die Chancen und Risiken dieser Erkundung angestoßen. Zuallererst galt es, die Transparenz zu erhöhen. Aus der mangelhaften Informationspolitik der rot-grünen Landesregierung und der erkundenden Unternehmen ist ein hohes Maß an Unsicherheit vor Ort entstanden. Ich und die Kolleginnen und Kollegen der Fraktion nehmen die Sorgen und Nöte der Bevölkerung in den betroffenen Regionen ernst und haben daher eine Anhörung unter Beteiligung aller wesentlichen Akteure zur Erkundung und Förderung von unkonventionellem Erdgas durchgeführt.
Basierend auf der Anhörung ist es weiterhin notwendig, die Genehmigungsverfahren den spezifischen Erfordernissen der unkonventionellen Erdgasförderung anzupassen. Darüber hinaus ist eines ganz klar: Schon Erkundungsmethoden, erst recht sich eventuell anschließende Fördermethoden müssen diesem spezifischen Genehmigungsverfahren unterzogen werden. Erst wenn danach feststeht, dass sie verantwortbar sind, darf mit den Maßnahmen begonnen werden.
Nach derzeitigem Stand der Technik bestehen auf Seiten der CDU sehr ernste Bedenken, ob die Methode des konventionellen Fracking einer solchen Prüfung standhalten könnte. Sie ist mindestens für solche Regionen ungeeignet, die ihr Trinkwasser aus dem Grundwasser fördern. Es liegt daher im dringenden Interesse der Erkundungsmaßnahmenträger, alle Anstrengungen zu unternehmen, weniger beeinträchtigende Methoden zu entwickeln. Solange hier keine ausreichenden Antworten vorliegen wird das Fracking nicht mit einer Zustimmung von mir oder der Fraktion rechnen können. Auch Fraktionsübergreifend herrscht insoweit Einigkeit, als dass alle Fraktionen der Technologie des Fracking äußerst skeptisch gegenüberstehen.
Mit freundlichen Grüßen
Benedikt Hauser