Frage an Beatrix Philipp von Lars S. bezüglich Recht

Sehr geehrte Frau Philipp,

in ihrem Newsletter vom vergangenen Freitag beschreiben Sie den Bundesfreiwilligendienst als Erfolgsmodel.
Ich stimme Ihnen gerne zu, dass sich erfreulicher Weise entgegen der meisten Erwartungen viele Mitbürger im Rahmen des BFD betätigen.

Die meisten Menschen sind jedoch im sozialen und karikativen Bereich aktiv und decken damit nicht alle Bereiche ab, die zuvor vom Zivil- und Wehrersatzdienst abgedeckt wurden. Somit ist es fraglich, ob der BFD, welcher ein Ersatz für die zivilen Ersatzdienste zum Wehrdienst war, wirklich als Erfolgsmodel zu bezeichnen ist.

Das Engagement von freigestellten Helfern, welcher sich für zuletzt vier Jahre zum Dienst im Zivil- und Katastrophenschutz verpflichtet haben, ist durch den BFD in keiner Weise gedeckt. Zwar werden diese beiden Bereiche der Gefahrenabwehr im Gesetz zum BFD als Verwendungsmöglichkeiten erwähnt, jedoch besteht lediglich die Möglichkeit zur Vollzeittätigkeit. Den Einheiten im Bevölkerungsschutz ist damit jedoch nicht geholfen. Hier fehlen neue Umsetzungsmöglichkeiten zur Ableistung über längere Zeiträume.

Den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, die sich auf das Ehrenamt stützen, fehlen durch den Wegfall der Wehrpflicht bzw. der Möglichkeit diese durch Ableistung des Wehrersatzdienstes zu erfüllen, unmittelbar personelle Ressourcen und langfristig ein wichtige Rekrutierungsmethode. Besonders vor dem Hintergrund des schon eingesetzten und zunehmenden demographischen Wandels ist es wichtig das Ehrenamt im Bevölkerungsschutz zu unterstützen. Daher sollte auch der BFD als Nachfolger der bisherigen Dienste hierzu beitragen.

Ich möchte Sie als Mitglied des Innenausschusses daher fragen, wie Sie die den BFD in Bezug auf den Zivl- und Wehrersatzdienst bewerten?

Bestreben Sie bzw. gibt es im Innenausschuss Bestrebungen den BFD künftig auch auf eine langfristige Verwendung im Bevölkerungsschutz auszurichten?

Vielen Dank im Voraus!

Mit freundlichen Grüßen
L.Speuser