Frage an Bärbel Kofler von Klaus K.
Sehr geehrte Frau Kofler,
warum haben Sie bzw. letztlich fast einheitlich die SPD gegen den Antrag der Grünen,
„die Neuzulassung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat verhindern“
gestimmt?
Hier fehlt mir total das logische Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Kumpfmüller
Sehr geehrter Herr Kumpfmüller,
vielen Dank für Ihre Anfrage zum Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat.
Zu der von Ihnen erwähnten Abstimmung möchte ich klarstellen, dass es dabei nicht um eine Verlängerung des Glyphosateinsatzes als solches ging, sondern um einen Antrag der Grünen zu diesem Thema. Die Ablehnung des Antrages seitens der SPD-Bundestagsfraktion heißt nicht, dass wir eine Wiederzulassung des Wirkstoffes Glyphosat auf EU-Ebene begrüßen.
Aus Sicht der SPD-Bundestagsfraktion sollte die Anwendung von Glyphosat in der Landwirtschaft schrittweise reduziert werden. Damit die Reduktion möglich wird, setzen wir uns für eine Stärkung der gezielten Erforschung sicherer Alternativen von Glyphosat ein, um der deutschen Landwirtschaft langfristig andere Möglichkeiten anbieten zu können, die wirksam und für Mensch und Tier ungefährlich sind sowie unsere natürlichen Ressourcen schonen.
Es geht also um einen vernünftigen Ausstiegsplan für die Anwendung in der Landwirtschaft. Der Antrag der Grünen hat dem meiner Meinung nach nicht entsprochen.
Außerdem fordert die SPD-Bundestagfraktion ein Verbot für die Anwendung von glyphosathaltigen Herbiziden in Haus- und Kleingärten. Aktuell sind glyphosathaltige Mittel frei zu erwerben und können privat ohne Sachkundenachweis angewendet werden. Gerade hier kommt es vermehrt zu Fehlanwendungen und Überdosierungen. Die SPD setzt sich dafür ein, dass glyphosathaltige Herbizide in Baumärkten und im Internethandel nicht mehr frei erhältlich sind.
Der Schutz der Gesundheit von Verbraucherinnen und Verbrauchern und die nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft stehen für die SPD-Bundestagsfraktionen an erster Stelle.
Mit freundlichen Grüßen
Bärbel Kofler, MdB