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Frage von Stefan R. •

Frage an Barbara Höll von Stefan R. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrte Frau Dr. Höll,

auf foodwatch habe ich einen Artikel zum Thema "Kennzeichnungspflicht von Käfigeiern" gelesen, der darauf hinweist, dass es hier eine Kennzeichnungslücke bei verarbeiteten Eiern gibt. Tatsächlich wäre es für mich als Verbraucher eine kaufentscheidende Information, zu wissen, dass Produkt X mit Käfigeiern und Produkt Y mit Eiern von freilaufenden Hühnern hergestellt wurde. Schließlich möchte ich nicht quasi durch die Hintertür die Käfighaltung unterstützen.

Wie sieht Ihre Position (und die Ihrer Partei) zu diesem Thema aus?

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen,

Stefan Reichelt

Link zum Artikel:
http://foodwatch.de/kampagnen__themen/kaefigeier/index_ger.html

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Reichelt,

Ich gebe Ihnen da völlig recht. Das Problem ist bekannt. DIE LINKE setzt sich dafür ein, dass die Herkunft "versteckter Eier" (in Backwaren, Fertigprodukten usw.) ausgewiesen wird. Wir halten dies ebenso für sehr wichtig für überlegte, nachhaltige Entscheidungen der Käuferinnen und Käufer. Allerdings war eine solche Kennzeichnung noch nicht durchzusetzen.

Die Käfighaltung von Geflügel ist seit 2008 in Deutschland verboten. Damit war Deutschland nicht, wie Regierung und Hersteller immer wieder gern behaupten Vorreiter beim Tierschutz, denn in Österreich gilt ein solches Verbot seit 2005, in der Schweiz seit 1995. Die alternativ verwendete "Kleinvoliere" ist mittlerweile ebenfalls verboten, u.a. aus Tierschutzgründen. Allerdings gelten hier Übergangsfristen bis 2035. Dies ist selbst ökonomisch nicht zu begründen. Diese Fristen müssen dringend verkürzt werden.

DIE LINKE ist der Überzeugung, dass eine Zwei-Klassen-Erzeugung von Lebensmitteln mittelfristig überwunden werden muss. Wir setzen uns für eine Ökologisierung der gesamten Agrarwirtschaft und Lebensmittelerzeugung ein. Dies ist auch aus Tierschutzgründen geboten und es nützt letztendlich auch den Menschen, also uns allen, die wir unmittelbare Verbraucherinnen und Verbraucher sind sowie nützt es auch den Menschen in anderen Ländern, deren Märkte nicht selten von hochsubventionierten Lebensmitteln aus der EU ruiniert werden.

Mit freundlichen Grüßen

Barbara Höll