Frage an Barbara Brüning von Martina A. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Dr. Brüning,
ich, Mitglied des Elternrats der Gesamtschule Stellingen, erfuhr völlig überraschend, dass die Schulbehörde (BBS) das bilinguale Angebot (deutsch/spanisch) für unsere Schule ´einfrieren´ will. Dies stößt bei mir auf völliges Unverständnis, da wir seit Jahren mit der Spanischen Botschaft Berlin in sehr gutem Kontakt stehen, von ihr durch Fördermittel für den bilingualen Bereich finanziell unterstützt werden und die Inspektion durch die spanische Bildungsbehörde ein positives Ergebnis ergab. Wir wurden in den Hamburger Medien (Filmbeitrag NDR) als vorbildliches, innovatives Schulprojekt vorgestellt. Wir erfüllten die von der BBS geforderten Voraussetzungen/Vorgaben, die in Ziel- und Leistungsvereinbarungen verbindlich festgelegt wurden und erhielten die Bewilligung einer Funktionsstelle (A14, bilingualer Koordinator).
Deshalb verstehe ich überhaupt nicht, dass die BBS dieses Projekt heimlich, still und leise ausbluten lassen will! Noch während der Anmelderunde für den Schulwechsel in Jahrgang 5 wurden Grundschuleltern darüber informiert, dass bilinguale Fachklassen ab sofort nur noch an Gymnasien zur Verfügung stehen. Ich halte dies für einen unlauteren Wettbewerb der Schulbehörde und eine Bevorzugung der Gymnasien (Gymnasium Lerchenfeld z.B. erstmalig).
Ich kritisiere die Vorgehensweise der Schulbehörde ohne Beteiligung der politischen Gremien und des Hamburger Schulausschusses und vermute, dass Gesamtschulen ausgeblutet werden sollen, um dann die abgemagerten Gesamtschulen zu ´Stadtteilschulen´ umzufunktionieren. Wir werden uns nicht zum politischen Spielball der Schulbehörde machen lassen!! Ich bitte Sie deshalb um eine persönliche Stellungnahme zu der Vorgehensweise der BBS und um Ihre Unterstützung, dass die bereits getroffenen Zusagen der BBS verbindlich bis zur 13. Klasse bilingual bestehen bleiben.
Martina Antoniadis und der Elternrat der Gesamtschule Stellingen
(Vorstand: G.Ebert/T.Evers/ M. Antoniadis)
Sehr geehrte Frau Antoniadis,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 3. März, die ich erst jetzt nach meiner Rückkehr aus dem Urlaub beantworten kann. Sie haben bereits die Antworten der Abgeordneten Gerhard Lein und Luisa Fiedler erhalten. Die beiden Abgeordneten haben jeweils eine Schriftliche Kleine Anfrage gestellt, deren Antworten inzwischen vorliegen (Drucksache 18/5900 und 18/ 5927). Daraus geht hervor, dass das bilinguale Angebot an der Gesamtschule Stellingen erhalten bleibt, sich die spanische Botschaft aber für einen Neustart an einem Gymnasium ausgesprochen hat. Sofern Ihnen die Antworten des Senats noch nicht vorliegen, können Sie sich gerne an mein Abgeordnetenbüro wenden. Meine Mitarbeiter werden Ihnen die Antworten gerne übersenden, Tel. 606 4040, Email: SPD.abg.poppenb@t-online.de
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Barbara Brüning, SPD,
Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft