Heizstrom Strompreisbremse 28 ct/kWh - warum und wann?
Sehr geehrte Frau Kofler,
gibt es schon Neuigkeiten bzgl. der beschlossenen(?) Strompreisbremse V2 für Heizstrom und Nachtstrom?
Als betroffener Bürger mit Wärmespeicherheizungen interessiert es mich sehr. Vor Kriegsbeginn in der Ukraine habe ich 18 ct/kWh bezahlt, Ende letzten Jahres waren es plötzlich 56 ct/kWh, dann die Deckelung auf zumindest 40 ct. Wer soll das noch bezahlen? Daher die Frage, wann kommen die 28 ct/kWh in etwa? Rückwirkend?
Zweite Frage: Warum wird auf 28 ct/kWh gedeckelt, wenn der Durchschnittspreis doch vorher bei ca. 18 ct/kWh lag? Das sind immer noch teure 10 ct/kWh Unterschied und macht bei durchschnittlich 10.000 kWh Heizstrom pro Jahr immer noch einen Mehrpreis von 1.000 Euro aus.
Wie sind die 28 ct/kWh entstanden? Auf welcher Basis?
Vielen Dank für ein paar Antworten.
Sehr geehrter Herr S.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Fragen über abgeordnetenwatch.de. Aus vielen Gesprächen in meinem Wahlkreis in Bayern sind mir die Herausforderungen für Haushalte mit reinen Stromheizungen durch deren hohen Stromverbrauch bekannt.
Das Bundeskabinett hat Anfang April einen Gesetzentwurf gebilligt, der den Referenzpreis für Heizstrom auf 28 Cent pro Kilowattstunde absenkt. Bevor die Änderungen in Kraft treten können, muss der Gesetzentwurf noch das parlamentarische Verfahren durchlaufen. Die erste Lesung im Deutschen Bundestag hat bereits am Donnerstag den 25.05. stattgefunden. Die 2./3. Lesung soll voraussichtlich noch vor der Sommerpause erfolgen. Erst nach Verabschiedung des Gesetzes wird der exakte Zeitpunkt des Inkrafttretens feststehen.
Der Wert von 28 ct/kWh für Heiz- bzw. Nachtstrom leitet sich aus dem marktüblichen Preisunterschied zwischen Tag- und Nachtstrom in diesen Tarifen ab. Der Rabatt der Nachttarife betrug in den letzten Jahren durchschnittlich rund 30 %. Daher wurde ein Wert gewählt, der um 30 % unterhalb des allgemeinen Referenzpreises von 40 ct/kWh für Verbraucherinnen und Verbraucher mit einem Jahresverbrauch von weniger als 30.000 kWh liegt.
Ich hoffe, dass ich Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen konnte.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Bärbel Kofler
Weitere Fragen an Bärbel Kofler
Als SPD-Bundestagsfraktion setzen wir uns deshalb in den aktuellen parlamentarischen Verhandlungen zum Steuerfortentwicklungsgesetz dafür ein, dass der unabhängige Journalismus gemeinnützig wird.
Auch die SPD-Bundestagsfraktion hatte aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) einen ambitionierteren Gesetzentwurf erwartet.
Ich habe für den Antrag der Koalition „Zehn Jahre russischer Krieg gegen die Ukraine“ (Drucksache 20/10375) gestimmt, welcher mit einer Mehrheit angenommen wurde, der sich auch zur weiteren militärischen Unterstützung für die Ukraine bekennt.
Die Betrachtung der Strompreise nach tageszeitvariablen Tarifen ist für die Strompreisbremse relevant. Demnach unterscheidet man bei den entsprechenden Haushalten zwischen Hochtarif (Tagestarif) für 16 Stunden des Tages und Niedertarif (Nachttarif) für 8 Stunden.