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Bärbel Kofler
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Frage von Sascha L. •

Frage an Bärbel Kofler von Sascha L. bezüglich Recht

Sehr geehrte Frau Dr. Kofler.
Mich würde interessieren wie Ihre Position in der derzeitgen Debatte um das Verbot der sogenannten "Killerspiele" ist.
Ich selbst spiele seit mehr als 15 Jahren die verschiedensten Spiele von denen einige auch unter diese Einstufung fallen. Ebenso viele Freunde von mir. Jedoch ist bisher keiner von uns in irgendeiner Form Gewalttätig geworden.
Tatsache ist meiner Meinung nach, das hier Pläne verfolgt werden um auf eine populistische Art auf Grund tragischer und bedauerlicher Einzelfälle ganze Volksteile zu kriminalisieren und als potentille Amokläufer dargestellt werden.
Vorallem würde mich interessieren welche Erfahrungen Sie selbst mit diesem Medium haben und wie Sie sich im Vorfeld einer möglichen Abstimmung über dieses Thema informieren würden.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Leopold,

vielen Dank für Ihre Frage in Bezug auf sogenannte "Killerspiele", ein ebenso schwieriges wie sensibles Thema. Um den letzten Teil Ihrer Frage vorweg zu beantworten: Meine persönlichen Erfahrungen mit derartigen Spielen sind ehrlich gesagt sehr beschränkt. Allerdings steht mir als Mitglied des Deutschen Bundestags natürlich eine Fülle von Informationsmöglichkeiten zur Verfügung, die ich auch nach Kräften nutze. Es ist mir sehr wichtig, mich in solchen Fragen möglichst umfassend zu informieren.

In der Tat tue auch ich mich mit vorschnellen Schlüssen und vor allem Verallgemeinerungen sehr schwer. Deswegen muss man die Frage nach einem Verbot solcher "Killerspiele" differenziert betrachten. Grundsätzlich möchte ich anmerken, dass sich mir der Sinn solcher virtuellen Menschenjagden nicht erschließt und ja auch der Trend hin zu einer möglichst hohen Blutrünstigkeit dieser Spiele unbestritten ist.

Daraus abzuleiten, dass jeder, der diese Ego-Shooter zu Hause hat, gleich ein potenzieller Amokläufer ist, halte ich aber für überzogen und unrealistisch. Gleichwohl ist der Zusammenhang mit den entsetzlichen Amokläufen der Vergangenheit nicht von der Hand zu weisen. Meiner Meinung nach würde ein Verbot von "Killerspielen" wahrscheinlich sogar noch den Reiz erhöhen, den sie auf Jugendliche ausüben. Und dass gerade die jungen Bürger sehr findig sind, wenn es darum geht, sich sowas im Internet zu beschaffen, ist auch klar. Insoweit könnte sich ein Verbot also sogar kontraproduktiv auswirken.

Das alles entbindet uns aber nicht von der Pflicht, sich mit diesem Thema ernsthaft und nachhaltig zu befassen. In meinen Augen handelt es sich um ein gesamtgesellschaftliches Problem, wobei auch die Eltern aufgefordert sind, sich mit ihren Kindern entsprechend auseinander zu setzen und sie in dieser Hinsicht nicht "allein" zu lassen. Wir brauchen hier umfassende und offene Aufklärung und müssen den Familien die nötigen Hilfestellungen geben. Das gilt nicht nur für den Bereich der "Killerspiele", sondern für den Umgang mit den Neuen Medien im Allgemeinen. Insofern muss sich die Debatte also meines Erachtens in einem größeren Rahmen bewegen und darf sich nicht auf den Fokus der "Killerspiele" beschränken.

Ich hoffe, dass ich Ihre Frage damit beantworten konnte. Für weitere Informationen stehe ich Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung; die Kontaktdaten meiner Wahlkreisbüros finden Sie auf meiner Homepage www.baerbel-kofler.de.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bärbel Kofler

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