Frage an Bärbel Höhn von George M. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Höhn,
vielen Dank für Ihre Antwort auf meine Frage.
Sie schreiben: "Im Gegensatz zu Ihrer Organisation glaube ich nicht, dass es eine optimale Anzahl an Menschen für diesen Planeten gibt. Wir wollen daher auch Familien nicht vorschreiben, wie viele Kinder sie haben sollten. Ich teile aber Ihre Ansicht, dass wir, damit meine ich vor allem die Industrieländer, unseren ökologischen Fußabdruck deutlich verringern müssen."
Wenn die Schätzung des Optimum Population Trusts stimmt, dass die nachhaltige Bevölkerung der BRD, auch bei einer Energieverbrauchsenkung um 60%, bei nur ca.40 Mio. liegen würde, dann können wir nicht eingleisig fahren und Wunschdenken betreiben, dass Konsumverzicht und Umwelttechniken alleine zur Nachhaltigkeit führen werden. Der allerbeste Umweltschutz ist ein Verhütungsmittel.
Meine neue Frage an Sie: Warum sollten Kinderlose bzw. -freie überhaupt fremde Eltern subventionieren müssen ? Kinderkriegen ist ebenso eine Lebensstilentscheidung wie Haustierenhalten. Niemand subventioniert meine, und das ist mir auch recht.
Ist es zuviel verlangt, dass die Grünen den Bürgern empfehlen, sich auf 2 Kinder zu beschränken, unter normalen Umständen, der Umwelt und der dritten Welt zuliebe ?
Mit freundlichen Grüssen - - George Morton (10 Jahre lang als Radikalökologe bei den Grünen, aber jetzt in der Tierschutzpartei)
Sehr geehrter Herr Morton,
wir haben in wesentlichen Punkten sehr unterschiedliche Auffassungen. Ich bezweifle auch die Zahlen Ihrer Organisation, da ich den Erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz mehr zutraue als Sie das tuen. Im Übrigen geht es in einer Gesellschaft um ökologische aber auch um soziale und wirtschaftliche Fragen. In einer immer älter werdenden Gesellschaft, wie in Deutschland, haben wir damit durchaus Probleme. Deshalb halten wir Ihre Ansichten nicht für zielführend. Wir Grünen sind der Meinung, dass es Familien in unserer Gesellschaft schwer genug haben. Familien sollten zwar möglichst selbstständig für ihr Leben und ihre Kosten aufkommen können. Staat und Gesellschaft dürfen sie dabei aber nicht allein lassen, sondern müssen zielgenau und unabhängig von der Familienform Unterstützung leisten. Insbesondere Familien mit vielen Kindern sind häufig auf diese Unterstützung angewiesen. Ebenso wie in meiner ersten Antwort auf Ihre Anfrage bin ich nach wie vor der Meinung, dass der Staat Familien nicht vorschreiben sollte, wie viele Kinder sie haben wollen.
Mit freundlichen Grüßen
Bärbel Höhn