Frage an Bärbel Höhn von Bernhard H. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Höhn,
die Honigbienen sterben in Baden, Bayern, Sachsen, Schleswig-Holstein - deutschlandweit werden die Bienen schwächer und schwächer. Die Imker haben eine Verbindung zu Pestiziden aufgezeigt, dort vor allem Neonikotinoide. In Frankreich, Slowenien, Italien und anderen Ländern ist ebenfalls eine direkte Verbindung zu Pestiziden herzustellen.
Die Imker sind sicher, daß die heutigen Zulassungsverfahren nicht mehr zeitgemäß sind und viel zu viele Pestizide freigegeben werden, die augenscheinlich umweltschädlich sind. Es besteht unmittelbare Gefahr für den Naturhaushalt. Die Folgen für die Lebensmittelsicherheit und dem Schutz des Verbrauchers sind noch garnicht abzusehen. Der Wirkstoff Clothianidin wurde in der Schweiz im Salat aus Italien nachgewiesen.
Konkret erkannte Mängel der Zulassungsverfahren, sowie Verbesserungsvorschläge habe ich bereits zusammengestellt. Bei Interesse daran, kontaktieren Sie mich bitte.
Meine Frage an Sie - was können Sie für uns tun, um den Schutz der Honigbiene, den Schutz des Naturhaushaltes, Schutz der Lebensmittelsicherheit und den Schutz des Verbrauchers zu verbessern?
Viele Grüße und Danke im voraus,
Bernhard Heuvel
Sehr geehrter Herr Heuvel,
vielen Dank für Ihre Mail. Es spricht in der Tat viel dafür, dass der nicht erst seit dem durch Chlothianidin-Vergiftungen verursachten Bienensterben beobachtete Rückgang von Insekten wie Bienen und Schmetterlingen mit dem hohen Pestizid-Einsatz - insbesondere mit dem Einsatz von Insektiziden - in Zusammenhang steht. 50 % der Fläche Deutschlands werden landwirtschaftlich genutzt, davon 95% konventionell. Insektizide werden also auf einem Großteil der Flächen ausgebracht und schädigen den faunistischen Artenbestand erheblich.
Wir Grünen gehen davon aus, dass das heutige Zulassungsverfahren insbesondere im Bereich von Insektiziden nicht streng genug ist und Insektizide angesichts ihrer weitreichenden Umweltwirkung zu großzügig zugelassen werden. Wir sprechen uns daher für ein strengeres Pflanzenschutzrecht aus. Daher sind wir sehr an Ihrer Zusammenstellung von konkret erkannten Mängeln der Zulassungsverfahren sowie Ihren Verbesserungsvorschlägen interessiert. Ich würde mich freuen, wenn Sie sie mir und meiner Fraktionskollegin Cornelia Behm zuleiten könnten.
Mit freundlichen Grüßen
Bärbel Höhn