Frage an Bärbel Höhn von Thomas W. bezüglich Verkehr
Liebe Frau Höhn !
Ich habe Anne Will im TV gesehen.
Dass Sie den öffentlichen Nahverkehr befürworten und sich dafür einsetzen finde ich gut.
Ich bin dafür,dass der Nahverkehr besser wird.
Ich fühle mich als Geringverdiener zum 1.August 2008 abgezockt.
Für schlechte Leistungen bei Bus und Bahn und Streckenstreichungen müssen wir immer mehr bezahlen.
Eigentlich müsste unsere Politik froh sein,dass einer der wenigen noch zur Arbeit fährt.
Wenn ich meine Leistung vernachlässige und verlange mehr von meinem Arbeitgebr, dann fragt der mich:
1. ob ich noch ganz dicht bin.
2.dann kann ich nach Hause gehen.
So sieht das aus.
Der öffentliche Nahverkehr und die Bahn tun nichts für uns.
Ich wohne auf dem Land, wir haben es schlecht genug.
Nun sollen wir es noch schlechter haben?
Ich verstehe die argumente von der CDU/CSU nicht-das ist für mich nicht nachvollziehbar.
Ich kann mir selbst kein Auto leisten-also bin ich auf Bus&Bahn angewiesen.
Wie die Generalsekretärin der CSU sagte, dass es für den arbeitsmarkt flexibler sein muß. ( Alles für das Auto )
Die Anderen,die sich kein Auto leisten können sind die Doofen,so kommt das für mich rüber.
Dabei sind das die Beiden Großen Parteien, die gegen Renter, Kranke und gegen Arbeitslose sind und sie beschimpfen.
Da bin ich richtig sauer.
Warum ist seit Jahren nichts für den Nahverkehr gemacht worden?
Dann die dreckigen Züge.
Dann gibt es da keine Toiletten.
Warum gibt es hier nur das Monopol im Nahverkehr?
Ich bin für mehr Anbieter- die auf den Markt kommen sollen.
dafür muß was getan werden.
Für unsere Region:
Wer einen Arbeitsplatz in den Niederlanden hat, dafür müssen Shuttlebusse eingesetzt werden.
warum passiert nichts?
Das muß ich fragen.
Jahre wurde nichts gemacht.
Ich fand Sie persönlich in dem Beitrag von Anne Will gut.
Sehr geehrter Herr Weis,
Vielen Dank für Ihre Frage. Sie haben Recht, dass der Öffentliche Personennahverkehr deutlich attraktiver gestaltet werden muss. Auch ich ärgere mich, wenn ich morgens eingepfercht im Zug stehen muss. Gerade angesichts der steigenden Spritpreise ist es nötig, dass der ÖPNV eine echte und zuverlässige Alternative zum Auto ist, die die Menschen gerne nutzen und nicht nur dann, wenn sie keine andere Wahl haben.
Der Anteil des ÖPNV an den zurückgelegten Wegen beträgt in Deutschland im Schnitt etwa acht Prozent. Das Potenzial des ÖPNV ist aber deutlich höher: nicht nur in den Städten, sondern auch im ländlichen Raum. Das Beispiel der Schweiz zeigt, dass auch im ländlichen Raum ein ähnlich gutes Nahverkehrsangebot wie in den Städten möglich ist. Ein hoher Anteil des ÖPNV ist nicht nur gut für das Klima, sondern verbessert auch die Luftqualität, erhöht die Verkehrssicherheit und lässt in den Städten mehr Raum zum leben.
Anstatt den ÖPNV zu fördern, hat die schwarz-rote Bundesregierung 2006 massive Einsparungen zu Lasten des Nahverkehrs auf der Schiene beschlossen. Bis 2010 werden die Regionalisierungsmittel um insgesamt 2,8 Mrd. Euro gekürzt. In NRW, wo ich meinen Wahlkreis habe, hat dies bereits zu Preiserhöhungen und Taktausdünnungen geführt. Der dortige Verkehrsminister Wittke hat nach Ankündigung der Kürzungen 16 Ausbauvorhaben für den Schienennahverkehr gestoppt. Um das Angebot des ÖPNV zu verbessern, treten wir Grünen für eine transparente und effiziente Finanzierung ein. Momentan gibt es eine Vielzahl von Finanzierungsinstrumenten. Das ist intransparent und ineffizient. Moderner ÖPNV muss auch keinen schlechten Kostendeckungsgrad haben, das heißt: kann sich durchaus zum Großteil selbst finanzieren, wie das Beispiel Stuttgarts mit über 85 Prozent zeigt. Um die Qualität des Angebots zu vergrößern, brauchen wir einen fairen und transparenten Wettbewerb der Verkehrsträger. Schließlich müssen wir die Fahrgastrechte für ÖPNV-Kunden deutlich verbessern. Bisher haben die Kunden hier kaum Rechte.
Mit freundlichen Grüßen
Bärbel Höhn