Frage an Bärbel Höhn von Oliver P. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrte Frau Höhn.
Ich habe weniger eine Frage, als vielmehr (in aller Kürze) zwei Vorschläge bezüglich des Themenkomplexes Biosprit/Lebensmittelknappheit/CO2-Reduktion.
1.
Es dürfen für die Produktion von Biosprit AUSSCHLIEßLICH verwendet werden:
- Als Nahrung/Futter NICHT verwertbare Bestandteile von Pflanzen, die ausschließlich der Nahrungs-/Futterproduktion dienen.
- Abfall der Holzproduktion aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
- Sonstige geeignete Biomasse, die bei der Landschaftspflege, Nahrungsmittelproduktion oder Bioabfallbeseitigung anfällt.
So soll verhindert werden, dass für die Produktion von Biosprit die Nahrungsmittelproduktion reduziert und Raubbau an der Natur betrieben wird.
Natürlich müsste ein Art Zertifizierung stattfinden, um Mißbrauch/Falschdeklaration zu verhindern.
2.
Es ist die Verwendung von Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen für Bauwerkerstellung und Fertigung von Gebrauchsgegenständen, Bauteilen, etc. zu fördern bzw. (wo möglich) vorzuschreiben.
Speziell bei der Verwendung von Holz als Baumaterial wird CO2 langfristig gespeichert und damit der Atmosphäre entzogen. Natürlich muss auch hier auf die Nachhaltigkeit der Erzeugung geachtet werden.
Bitte lassen Sie mich wissen, wie Sie zu meinen Vorschlägen stehen. Ich halte sie zumindest für entwicklungsfähig und würde mich freuen, wenn sie Eingang in Ihre Ausschussarbeit fänden.
Mit freundlichen Grüßen,
Oliver Plessner
Sehr geehrter Herr Plessner,
Sie gehen mit Ihrem Ansatz zur Produktion von Biosprit genau in die richtige Richtung. Es gilt Nachhaltigkeitskriterien festzulegen, die Voraussetzung für die Produktion von Biosprit sind. Bioenergien sollten nur genutzt werden, wenn sie wirklich Treibhausgase reduzieren helfen, die Nahrungsmittelsicherheit nicht gefährden und keine ökologisch wertvollen Landschaften zerstören. Sie schreiben auch richtig, dass ein riesiges Potenzial an Energie momentan nicht genutzt wird. Neben der von Ihnen genannten Nutzung von Abfällen, besteht auch noch die Möglichkeit aus Klärschlamm oder Grubengas Energie zu gewinnen. Es geht also auch ohne den Anbau von Mais und Zuckerrohr.
Auch Holz ist für die Energiegewinnung gut geeignet. Gerade Restholz kann gut zur Wärmeproduktion genutzt werden. Holz ist darüber hinaus natürlich ein wertvoller Baustoff, der viele ökologische Vorteile hat, wie Sie richtig schreiben. Wir befürworten daher sehr den verstärkten Einsatz von Holz. Grundvoraussetzung dafür ist allerdings immer eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, in der nicht mehr geerntet wird als nachwächst.
Mit freundlichen Grüßen
Bärbel Höhn