Frage an Bärbel Höhn von Bernd P. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Höhn,
In einer TV-Talkshow haben Sie sich kürzlich zu einem Versuch mit Dieselabgasen und Zigarettenrauch geäussert und im Brustton der Überzeugung erklärt, der Qualm von (3) Zigaretten sei viel gefährlicher als die Dieselabgase.
Inzwischen räumt das DKFZ selbst ein, dass das Experiment grob irreführend war: "Ein Abgleich mit Literaturdaten zeigte indes später, dass der gemessene Unterschied in der Partikelhäufigkeit nur für das angegebene Größenfenster (1-10µm), nicht jedoch für die Gesamtheit aller Partikel galt (...). Deshalb hatte das DKFZ bereits in der 2. Auflage seines Reports im Jahr 2006 bewusst auf eine erneute Zitierung verzichtet. - http://tinyurl.com/2z2rag"
Wäre das für Sie nicht ein Grund, ähnliche Behauptungen in Zukunft kritisch zu hinterfragen? Selbst dem DKFZ kann man nicht blind vertrauen. Und offenbar fand es das DKFZ nicht für nötig, die Zweifel an diesem Experiment öffentlich bekannt zu geben. Sie haben sich damit zur Erfüllungsgehilfin der Propaganda des DKFZ gemacht und die irreführende information weiter verbreitet.
Sehr geehrter Herr Palmer,
vielen Dank für Ihr Schreiben und die Information über die Studie zu Dieselabgasen und Zigarettenrauch, die ich aus der Broschüre des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zitiert habe.
Zunächst einmal wundert es mich, dass Sie mich kürzlich zum Thema Zigarettenrauch im Fernsehen gesehen haben. Das muss eine Sendung gewesen sein, die schon viele Monate her ist. Ich habe mir darauf hin die aktuellen Informationen des DKFZ zu der besagten Studie angesehen. Das DKFZ stellt zur Position der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten (BGN) fest, dass die besagte Studie weder vom DKFZ durchgeführt noch publiziert sondern lediglich zitiert wurde. Das DKFZ schreibt in der Stellungnahme auch, dass der Abgleich mit Literaturdaten zeigt, dass der Unterschied in der Partikelhäufigkeit zwischen Dieselruß und Zigarettenrauch sich nur auf das Größenfenster 1-10µm bezieht. Das ist wichtig zu wissen. Es ist bekannt, dass gerade diese kleinen Partikel besonders gefährlich sind. Außerdem sind die gesundheitlichen Gefahren des Tabakrauchs – sowohl für Raucher aus auch für Passivraucher - unbestritten. Ich werde mich deshalb weiterhin für einen konsequenten Nichtraucherschutz einsetzen. Zu Ihrer Information finden Sie anbei ein Positionspapier der grünen Bundestagsfraktion sowie den letzten Bundestags-Antrag zum Nichtraucherschutz.
Mit freundlichen Grüßen
Bärbel Höhn