Frage an Bärbel Höhn von Udo B. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Hallo Bärbel Höhn,
wie sieht es mit deinen Vorstellungen zu einer sogen. Exit-Strategie Afghanistan aus? Das Ganze als NATO-Verteidigungsfall mit humanitären Absichten zu garnieren war wohl nicht so überzeugend. Seit wann machen denn die GRÜNEN Frauen-Befreiung mit der Waffe bzw. lassen machen?
Diese Fragen sind für mich genau der Knackepunkt in der BuTaW, warum oder warum nicht GRÜNE wählen. Selbstkritik scheint in der Partei ja nicht angesagt. Aber vielleicht schreibst du mal was Logisches...
Freundlicher Gruß
Udo Bommert
Bemerkung an die Abgeordneten-Watcher: Das "Du" kommt aus älteren Parteizeiten oder muss man hier Siezen?
Hallo Udo,
in Afghanistan müssen schnell Bedingungen geschaffen werden, die einen Abzug der internationalen Truppen und der Bundeswehr ermöglichen. Dazu bedarf es dringend eines Strategiewechsels, wie wir Grüne ihn schon seit Langem fordern. Im Mittelpunkt der Strategie müssen der zivile Aufbau, die Polizeiausbildung und der Schutz der Zivilbevölkerung stehen, nicht Militär und Kriegsführung. Weil Bundeswehr und Nato diesen notwendigen Kurswechsel bisher nicht eingeleitet haben, habe ich im Bundestag gegen die deutsche Beteiligung an der "Operation Enduring Freedom" gestimmt und der Verlängerung des ISAF-Mandats nicht mehr zustimmen können.
Bei aller berechtigten Kritik am Afghanistan-Krieg finde ich aber den sarkastischen Ton der Fragestellung unangebracht: Die ISAF ist im Auftrag der Vereinten Nationen und mit Unterstützung der afghanischen Regierung in Afghanistan und die meisten Afghanen, insbesondere die Frauen, empfinden den Sturz der Taliban als Befreiung. Deshalb halte ich einen Sofortabzug, der diese Menschen wieder ihrem Schicksal und den Taliban ausliefern würde, nicht für verantwortbar.
Mit freundlichen Grüßen
Bärbel Höhn