Frage an Axel Troost von Arnold D. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Dr. Troost,
auf www.goldseiten.de habe ich in einem Beitrag von Andre Fischer mit dem Titel "Wie Notenbanken Geld aus dem Nichts schaffen" unter anderem gelesen, das das Papiergeld (Kunstgeld) von den Zentralbanken wie FED oder auch EZB ausgegeben wird. Diese Notenbank würden sich aber in privaten Händen befinden, so dass ein privates Monopol bzw. Bankenkartell vorliegt.
Können Sie bestätigen, dass das richtig ist?
Weiterhin steht in dem Beitrag, das Großbanken vermehrt Schrottanleihen d.h dubiose CDO- und ABS-Spezialanleihen an die Zentralbanken zum vollen Wert oder mit geringem Verlust zurückverkaufen können. (Alles wiederum zu Lasten des Steuerzahlers.).
Wenn alles das stimmt, dann muss dringend gefragt werden, warum die Strafverfolgung gegen solche Machenschaften nicht aufgenommen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Arnold Dreis
Sehr geehrter Herr Dreis,
Zentralbanken haben das Monopol der Notenausgabe, soweit richtig. Dies ist ein sinnvoller Bestandteil ihrer geldpolitischen Verantwortung für die Volkswirtschaft. Deshalb jedoch sind ehemals private Notenbanken in staatliche überführt worden oder haben sich aufgelöst. So hatte es in den Anfängen des Deutschen Reiches eine Sächsische, Badische, Württembergische und eine Bayrische Notenbank gegeben, deren Privileg der Notenausgabe 1935 endgültig erlosch. Die US-amerikanische Notenbank ist bis heute formal privat, als dass die Mitgliedsbanken Eigentümer sind. Doch das Direktorium ernennt der Präsident der USA.
Die LINKE. kritisiert zum einen die Unabhängigkeit von Zentralbanken wie EZB oder US-amerikanischer FED. Demokratisch und der wirtschaftspolitischen Verantwortung gemäß wäre es, die nationalen Parlamente einzubeziehen. Zum anderen ist die EZB dem einseitigen Ziel der Preisstabilität verpflichtet, statt zugleich wachstums- und beschäftigungspolitische Ziele zu verfolgen. Das gleicht einem Fahrzeug mit Bremse ohne Gaspedal.
Die derzeitige Akzeptanz von Schrottpapieren durch Zentralbanken ist ein Mittel, um die Folgen jahrelanger Finanzmarkt-Deregulierung und aufgeblähter Vermögensmärkte abzufangen. Die politisch herbeigeführte Krise hat solche Notlösungen notwendig gemacht, etwa um eine realwirtschaftlich schädliche Kreditklemme einzudämmen. Keineswegs hinnehmbar ist es, die gegenwärtigen und potenziellen Kosten der steuerzahlenden Allgemeinheit zu überlassen. Unter den folgenden Links finden Sie Vorschläge der LINKEN., die Finanzbranche an den Kosten zu beteiligen und die Finanzmärkte zu stabilisieren.
Manager der Finanzbranche an den Kosten der Finanzmarktkrise beteiligen http://dokumente.linksfraktion.net/drucksachen/7765725909_1610827.pdf
Sozialisierung der Verluste verhindern – Sicherungsfonds für den privaten Finanzsektor schaffen http://dokumente.linksfraktion.net/drucksachen/7707987560_1608888.pdf
Maßnahmenpaket zur Stabilisierung des Finanzmarktes http://dokumente.linksfraktion.net/drucksachen/7765989197_1610652.pdf
Mit freundlichen Grüßen
Axel Troost