Frage an Axel Troost von Ann-Monika G. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Dr. Troost,
ich beobachte schon seit einigen Jahren, die Machenschaften großer Global-Player.
So fiel mit der Wikipedia-Einträg über BlackRock auf.
Den Link dazu möchte ich Ihnen mitsenden:
http://de.wikipedia.org/wiki/BlackRock
Am vergangenen Montag kam in der ARD dazu die Reportage " Wer regiert die Welt". Wie Sie anhand dieses Berichts sehen, sind besonders die kleinen Leute die Leidtragenden:
Wie Sie also sehen, hat der Großkonzern direkte Auswirkungen z.B. auf das Leben der Menschen die in Deutschland in Wohnungen leben, die der Investor kaufte, aber seither nicht mehr renovierte usw.
Im Besonderen sind aus meiner Sicht auch die Arbeitnehmer die Leidtragenden.
Was will Ihre Partei gegen diese Finanzhaie tun, die offensichtlich einen sehr brutalen Kapitalismus als Geschäftsmodell pflegen?
Wenn ich Herrn Prof. Otte richtig verstand warnte er in dieser ARD-Reportage davor, dass das ganze System zusammenbrechen könnte, wenn dem ungezügelten Kapitalismus keine Grenzen gesetzt werden. Teilen Sie diese Meinung? Muss nicht der Staat eingreifen, damit nicht die kleinen Unternehmen, die Staaten und die kleinen Leute die Geschädigten sein werden?
Man kann m.E. mit viel Geld immer noch mehr Geld machen, ohne dass die Moral eine Rolle spielt. Dagegen kann man in vielen Berufen noch so fleißig sein, und man kommt auf keinen grünen Zweig.
Wie wollen Sie das ändern?
Viele Grüße
Ann-Monika Gruber
Sehr geehrte Frau Gruber,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Ihren Unmut über Blackrock und das gegenwärtige Finanzsystem kann ich sehr gut nachvollziehen.
Ich setze mich seit über dreißig Jahren als Geschäftsführer der sogenannten Memorandumgruppe für eine alternative Wirtschaftspolitik ein, die sich am Gemeinwohl und gesellschaftlicher Teilhabe orientiert - als Alternative zu einem Wirtschaftsmodell, wo freie Märkte und Profitmaximierung in den Mittelpunkt gestellt werden. Hier unterscheide ich mich auch von der Mehrzahl der Politiker bzw. Ökonomen, die als Reparaturbetrieb tiefgreifende Veränderungen verhindern wollen und lediglich extreme Auswüchse anprangern.
Das Finanzsystem ist in der gegenwärtigen Form nicht tragbar. Ich setze mich dafür ein, es massiv zu schrumpfen und auf eine Zubringerfunktion gegenüber der Gesellschaft zurechtzustutzen. Heuschrecken wie Blackrock und Co hätten darin keinen Platz mehr, Sparkassen und Genossenschaftsbanken dagegen schon. Dazu müssten viele heutzutage verbreitete Praktiken verboten bzw. erst gar nicht zugelassen werden ("Finanz-TÜV"). Dazu gehören aber z.B. auch Maßnahmen wie eine Finanztransaktionssteuer, eine schlagkräftige Aufsicht und natürlich auch Umverteilung, da der extreme Reichtum einiger Weniger das maßlose Spekulieren überhaupt erst ermöglicht.
Mit besten Grüßen,
Axel Troost