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Axel Schäfer
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Frage von Christian E. •

Frage an Axel Schäfer von Christian E. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Schäfer,

wie stehen Sie zu Euro-Bonds?

Mein Bedenken dabei ist, das die Schuldenmacher dadurch ermuntert werden auch weiterhin über ihre Verhältnisse zu leben. Auf der anderen Seite habe ich auch Angst vor einer Staatspleite von Ländern wie Italien. Was sollte man Ihrer Ansicht nach tun, um dies abzuwenden?

Mit freundlichen Grüßen
Christian E.

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Sehr geehrter Herr E.,

vielen Dank für Ihre Frage. Gerne lege ich Ihnen meine Position zur Einführung von Euro-Bonds dar.

Lassen Sie mich es ganz direkt sagen: Ja, ich befürworte gemeinsame Staatsanleihen unter strengen Konditionen als eine Maßnahme der Krisenbekämpfung.

Ein zentraler Grund für die akuten Probleme von Staaten wie Griechenland, Portugal oder Irland, ihre Haushalte zu finanzieren, liegt in den immens hohen Zinsen, die diese Länder an den Finanzmärkten für Kredite zahlen müssen. Dahinter steckt vor allem die Befürchtung, dass das Geld eines Tages nicht zurückgezahlt werden kann. Diese Angst wäre im Fall von Euro-Bonds, die von allen Euro-Staaten gemeinsam ausgegeben werden, abwegig, was zu deutlich niedrigeren Zinsen führen würde.

Es wäre also ein bedeutender Schritt auf dem Weg zur Rettung der sich aktuell in Schwierigkeiten befindlichen Staaten getan. Dies darf jedoch keine Einladung zum Schuldenmachen bedeuten. Ich kann Ihre Sorgen hier also durchaus verstehen! Deshalb dürfen Euro-Bonds nur unter strikten Bedingungen eingeführt werden. So müssen Länder, die die Hilfe ihrer Euro-Partner in Anspruch nehmen, punktuelle Einschränkungen ihrer Souveränität hinnehmen, damit die jeweiligen Staats-Budgets effektiv kontrolliert werden können. Auch darf die jeweilige Neuverschuldung nicht komplett mittels Euro-Bonds erfolgen, um den bestehenden Reformdruck in den Ländern aufrecht zu erhalten.

Dass daraus vermutlich Kosten für den deutschen Haushalt entstehen, will ich nicht leugnen. Ein stichhaltiges Argument gegen Euro-Bonds ist dies jedoch nicht: Die Alternative wäre schließlich, weiterhin von Rettungspaket zu Rettungspaket zu handeln und den global agierenden Spekulanten so eine große, im Endeffekt sehr viel teurere Angriffsfläche zu bieten. Das kurzsichtige Krisenmanagement der konservativen Staats- und Regierungschefs, allen voran Kanzlerin Merkel, hat den deutschen Steuerzahler bereits zu viel gekostet. Im Vergleich dazu sind die moderaten Mehrausgaben durch Euro-Bonds gut investiert. Im Endeffekt sind sie günstiger als immer wiederkehrende Hilfspakete für einzelne Mitglieder der Euro-Zone.

Mit freundlichen Grüßen

Axel Schäfer

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