Frage an Axel Schäfer von Anke S. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Schäfer,
die Sparkassenstiftung hat im Jahr 2005 für einen stattlichen Geldbetrag dem scheidenden IG-Metall und DGB-Boss von Bochum, Ludger Hinse, ein in Hobbyarbeit gefertigtes "Kunstwerk" abgekauft. Weiter hat die
Sparkassen-Stiftung mit einem ähnlich stattlichen Betrag dem
Kulturredakteur der WAZ-Bochum, Werner Streletz, die Veröffentlichung seiner Bücher und einen Film gesponsert.
Ein Gewerkschafts-Boss sollte doch eigentlich die Sparkassenangestellten im Tarifstreit o.a. vertreten oder unterstützen. Und ein Kulturredakteur sollte doch eigentlich das Wirken des größten Kunst.- und Kultursponors in Bochum, die Sparkasse, kritisch beleuchten. Wenn aber der oberste Gewerkschafter von Bochum und Bochums einziger Kulturredakteur selbst zu den Geförderten der Sparkassenstiftung gehören, dann gibt es für die beiden Betroffenen wohl einen Interessenkonflikt, der sich kaum weg diskutieren lässt.
Muss die Bochumer Sparkasse und deren Vorstand und der Verwaltungsrat, mehheitlich mit SPD-Mitgliedern besetzt, nicht auch dem Anschein oder dem Ruch der Korruption entgegenwirken? Wie bewerten Sie diesen Fall persönlich?
Vielen Dank für Ihre Antwort
Anke Schmitz
Quelle: Geschäftsbericht Sparkasse Bochum 2005 /Siehe Seite 34
http://www.meinbochum.de/sparkasse-2005.pdf
Der Westen Online Berichterstattung / vom 10.06.2009
http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/bochum/2009/6/10/news-122378514/detail.html
Sehr geehrte Frau Schmitz,
vielen Dank für Ihre Mail zu den Aktivitäten der Sparkassenstiftung.
Sparkassen sind wichtig als maßgebliche Sponsoren im Kultur- und Sportbereich. Ohne die tatkräftige Unterstützung unserer kommunalen Finanzinstitute könnte vieles in diesem Sektor gar nicht oder nur in geringem Umfang stattfinden.
Einer Wertung, an wen Gelder gegeben werden, möchte ich mich enthalten. Diese trifft das Kuratorium der Stiftung der Sparkasse Bochum, in dem nach meiner Kenntnis Mitglieder von SPD (Oberbürgermeisterin und Ratsfraktionsvorsitzender), Grünen (Bezirksvertreterin) und CDU (Bundestagsabgeordneter und Ratsmitglied) vertreten sind.
Die Frage zu L. H. kann ich nicht beantworten, da ich den Vorgang nicht kenne. Auch zum von Ihnen so genannten „Ruch der Korruption“ im Fall Streletz habe ich keine Veranlassung, mich zu äußern. Zudem ist mir nicht bekannt, ob Herr Streletz SPD-Mitglied ist.
Mit freundlichen Grüßen
Axel Schäfer