Ates Gürpinar
Ates Gürpinar
DIE LINKE
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Frage von Lara F. •

Warum benennen Sie keinen Urheber ihres Fotos? Das ist Doppelmoral.

Wenn Sie und die Linke dazu stehen, dass Künstler entsprechend entschädigt und bezahlt werden, habe ich eine Frage:
Warum ist es dann so, dass Sie in Ihrer Vorstellung auf abgeordnetenwatch.de bei Ihrem Profilbild keine Angabe zum Urheberrecht Ihres Profilfotos machen? Dies ist kein Versehen des Betreiberportals abgeordnetenwatch.de? Nach Auskunft des Portalbetreibers liegt es "in der Hand der Kandidierenden, die Quellenangabe zu befüllen"
Ich sehe es so, dass man in den kleinen Dingen, hier also durchdachte Wertschätzung, schlüssig und konsequent handeln muss. Dies gilt auch für Ihre Partei, insbesondere, wenn man beginnt mit "Deine Arbeit ist mehr wert".

Ates Gürpinar
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Frey,

Sie haben grundsätzlich völlig recht mit Ihrem Ansinnen, dass Kunst anders bewertet werden sollte und die Angabe des Urhebers bzw. der Urheberin eine wichtige Rolle für die dort Beschäftigten spielt. Ich bemühe mich, dies bei meinen Fotos zu machen oder nachzuholen, wo ich es nicht getan habe. Aber ich mache das auch nur dort, wo die Betroffenen das wollen. Denn - und da ist der in ihrer Frage innewohnende Vorwurf nicht immer berechtigt: Entscheidend ist für mich, dass ich erst prüfe, ob jemand genannt werden will: Es kann unterschiedliche Gründe haben, dass jemand es nicht will: Bei Demobildern von mir möchte das eine Person vielleicht nicht, weil sie nicht will, als Demoteilnehmende genannt zu werden. Bei anderen ist die Unterscheidung zwischen Gebrauchsgegenstand - wo eben die Urheberschaft nicht sonderlich entscheidend ist - und Bild, wo die Urheberschaft wichtig ist, relevant: Ich habe für die sozialen Medien Dritter bereits so viele Bilder gemacht und wollte da nicht als Fotograf in Verbindung gebracht werden, weil die Fotos das Gegenteil von Kunst waren. Es ist nicht jedes Bild ein Kunstwerk, nicht alle, die Fotos machen, sind FotografInnen: Die, von denen ich der Urheber bin, sind es beispielsweise nicht. 

Also in kurz: Ich gehe die Bilder nochmal durch und frage nach, ob das gewollt ist. Das Ihrem Vorwurf innewohnende Kompliment an die UrheberInnen, dass die FotografInnen wohl ihr Handwerk verstehen, gebe ich weiter. 

Es grüßt herzlich,

Ates Gürpinar

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