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Frage von Simon M. •

Frage an Arno Münster von Simon M. bezüglich Wirtschaft

Hallo Herr Münster,

ich verfolge schon seit einiger Zeit ihr hohes Engagement für den Hamburger Hafen.
Als Mitglied des Wirtschaftsausschusses sind Sie mein erster Ansprechpartner.

Da der Hafen der wichtigste Jobmotor der Stadt ist habe ich folgende Frage:
Wie stehen Sie persönlich und als Abgeordneter der Bürgerschaft für die SPD der dringend benötigten Fahrrinnen-Anpassung der Elbe entgegen?

Mit freundlichen Grüßen
S. Müller

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Müller,

vielen Dank für Ihre Frage zur Zukunft des Hamburger Hafens.

Ich habe viel erlebt im Hamburger Hafen - aber so ein Tollhaus wie unter den CDU-Senaten war er noch nie. 1976 fing ich als Hafenarbeiter an, auf Schuppen 59 bei der HHLA. Van-Carrier, Containerbrückenfahrer, später Lademeister auf dem Burchardkai und schließlich 2004 Leiter des Arbeitsschutzmanagements. Seit mehr als zwanzig Jahren bin ich im Betriebsrat der HHLA.
Es ist viel schiefgelaufen in den letzten Jahren: Ein Teil der Hafengesellschaft wurde privatisiert, aber die Milliarden-Einnahme wird offenbar verfrühstückt - auf die nötigen Investitionen warten wir immer noch. Den Ausverkauf von Hapag-Lloyd verhinderte nur der Protest der Belegschaft und der Bürger. Dumpinganbieter und die neoliberalen Port-Package-Pläne der EU wurden erst durch die Kampfmaßnahmen der Hafenarbeiter gestoppt.
Die Herren des Senats sind nie weit, wenn irgendwo Glitzer, Glamour und Scheinwerferlicht sind. Da aber, wo geschuftet und geschleppt wird, im Herzen der Hamburger Wirtschaft, da wartete man vergeblich auf Regierungshandeln.
Elbvertiefung? Nix passiert. Der Senat trödelt, die Niedersachsen denken an den nächsten Wahlkampf. Dazu ein schläfriger Bundesverkehrsminister aus Bayern, für den die Elbe ein Strich auf der Landkarte zu sein scheint. Und die Kanzlerin wies in China sogar darauf hin, die dass der künftige Tiefwasserhafen von Wilhelmshaven auch gut zum Anlanden der großen Containerschiffe geeignet sei. Nein, danke, so macht man unseren Hafen nicht stark. Die Politik für Industrie, Hafen und Dienstleistungsbranche gehören zusammen, man darf sie nicht gegeneinander ausspielen.

Beste Grüße

Ihr

Arno Münster