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Annette Widmann-Mauz
CDU
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Frage von Markus R. •

Frage an Annette Widmann-Mauz von Markus R. bezüglich Öffentliche Finanzen, Steuern und Abgaben

Sehr geehrte Frau Widmann-Mauz,

was sagen sie zum folgend dargestellten Sachverhalt?
( http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/3/0,1872,2345347,00.html )

In einem konkreten Fall konnten ZDF.reporter zeigen, dass einem französischen Staatsbürger, der in seinem Heimatland die sozialhilfeähnliche Leistung RMI in Höhe von 750 Euro monatlich bezog, auch in Deutschland Arbeitslosengeld II plus Miete ausgezahlt wurden. Die Arbeitsagentur bewilligte eine monatliche Unterstützung von 515 Euro. Zum Beantragen genügten lediglich ein Mietvertrag und ein angemeldeter Wohnsitz in Deutschland.

"Hartz IV hat zudem dazu geführt, dass EU-Bürgern auch grundsätzlich das Arbeitslosengeld II in Deutschland nicht mehr verwehrt werden kann. Als rechtliche Voraussetzung gilt lediglich die - auch nur theoretische - Möglichkeit der Arbeitsaufnahme in Deutschland. Das Arbeitslosengeld muss auch dann bewilligt werden, wenn der EU-Bürger erst kürzlich aus seinem Heimatland zugezogen ist, noch nie in Deutschland gearbeitet hat und damit auch keine Beiträge in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat."

Würden Sie mir bitte ihre Ansicht zu folgenden Punkten mitteilen:

- Wie wollen Sie es rechtfertigen, daß auf die geschilderte Weise (es ist kein Rechtsbruch, sondern das Gesetz läßt es explizit zu!) deutsche Steuergelder aufgewandt werden, um derart ausländische Sozialhilfeempfänger anzulocken und zu alimentieren ?

- Was meinen Sie, wie lange dauert es, bis es sich sich in den Hinterhöfen EU-Osteuropas herumgesprochen hat (an die Türkei gar nicht zu denken, sollte die jemals EU-Mitglied werden), dass man in der BRD Wohnung und Geld gestellt bekommt, ohne etwas dafür tun zu müssen, ausser in die BRD zu reisen, sich dort eine Wohnung zu suchen und einen Antrag zu stellen ?
Wann wird der Massenansturm dieser Leute in die BRD einsetzen?
Generell bietet das jedem EU-Ausländer die Möglichkeit, in der BRD kostenlos Urlaub zu machen, auf Kosten der deutschen Steuerzahler.

- Wie wollen Sie angesichts solcher Sachverhalte die Staatsfinanzen der BRD jemals ins Lot bringen ?

- m.E. wurde diese Auswirkungen wissentlich hingenommen, da ein derart grober Schnitzer einem vielköpfigen Gesetzgebungsorgan sicherlich nicht unbemerkt unterläuft. Auch von der CDU-Opposition war keine Kritik zu vernehmen.

- wird auf diese Weise die Strategie verfolgt, die Sozialsystem in der BRD derart unbezahlbar zu machen, um sie endlich abschaffen zu können ?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Rentschler,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 19. August 2005. Gerne möchte ich zu den von Ihnen angesprochenen Punkten Stellung nehmen.

Die Union setzt sich dafür ein, dass die Umsetzung von Hartz IV optimiert wird. Hartz IV bereitet Bund, Ländern und Kommunen erhebliche Probleme und verursacht enorme Mehrkosten. Wir werden vor allem die Organisationsstruktur überprüfen und allen Kommunen die Option einräumen, diese Aufgabe wahrzunehmen. Wir werden, aber auch die weiteren Regelungen überprüfen.

Allerdings setzen wir uns auch für die Europäische Union ein. Im Rahmen der EU ist es notwendig, dass es keine Diskriminierung von EU-Bürgern gibt. Somit sind wir verpflichtet, EU-Bürger gleich zu behandeln, wie Deutsche. Natürlich darf es nicht geschehen, dass Einzelne in mehreren Ländern Sozialhilfe oder ähnliche Leistungen erhalten, deshalb muss in dem seltenen Fall, dass ein EU-Bürger nach Deutschland kommt und sofort Arbeitslosengeld II empfängt eine Überprüfung in den anderen EU-Ländern möglich sein.

Ich hoffe, Ihre Fragen beantwortet zu haben und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Ihre Annette Widmann-Mauz

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