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Annette Widmann-Mauz
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Frage von Günter B. •

Frage an Annette Widmann-Mauz von Günter B. bezüglich Innere Angelegenheiten

Stufen Sie Alkohol als gefährlicher als Cannabis ein ?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr B.,

sowohl Cannabis als auch Alkohol sind Drogen mit einem hohen Suchtpotenzial, das meines Erachtens nicht verharmlost werden darf. Die physischen und psychischen Gesundheitsschäden und gesellschaftlichen Folgen übermäßigen Alkohol- und Drogenkonsums sind immens. Ich halte es daher für notwendig, politisch am Ziel eines suchtfreien Lebens festzuhalten.

Im Unterschied zum Cannabiskonsum gehört der maßvolle, gelegentliche Genuss von Alkohol seit Jahrhunderten zu unserer Ess- und Trinkkultur. So prägt der Anbau von Wein z.B. die Landschaft ganzer Regionen Deutschlands und Europas. Mir ist durchaus bewusst, dass eine auf gesellschaftliche Realitäten bezogene Argumentation in Bezug auf den Umgang mit Genussmitteln mit Suchtpotential nicht völlig frei von Widersprüchen bleibt. In verschiedenen Projekten einer kontrollierten Abgabe von Cannabis hat sich allerdings gezeigt, dass auch gelegentlicher Konsum gerade für junge Menschen in einem breiten Spektrum erheblich gesundheitsgefährdend und schädlich ist. Dies bestärkt mich in meiner Auffassung, dass die Legalisierung einer bislang illegalen Droge nicht ratsam ist und die Forderung nach einer Freigabe keine verantwortliche Alternative zur Suchthilfe darstellt. Die Suchthilfe muss stattdessen auf mehreren Ebenen, von der Prävention bis hin zum kontrollierten Entzug für Suchtkranke und der Bekämpfung des illegalen Drogenhandels, erfolgen.

Gleichwohl hat die Union einen sehr wichtigen Schritt in der Anerkennung der medizinischen Wirkung von Cannabis bei der Versorgung Schwerstkranker unternommen und die gesetzliche Grundlage für eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen geschaffen.

Kampagnen wie „Alkohol? Kenn dein Limit.“ und die gemeinsamen Anstrengungen von Bund, Ländern und Kommunen auch in der Alkoholprävention insbesondere bei Jugendlichen halte ich für besonders wichtig, um Menschen für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol zu sensibilisieren.

Mit freundlichen Grüßen

Annette Widmann-Mauz

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