Frage an Annette Widmann-Mauz von Elton S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Widmann-Mauz,
auf dem Klimagipfel in Meseberg in 2007 wurde das Aus für Nachtspeicherheizungen beschlossen. Grund dafür ist der schlechte Primärenergiefaktor dieser Heizart. Soweit, sogut. Neuerdings höre ich in den Medien aber immer öfter, das die Entwicklung von Elektroautos vorangetrieben werden soll. Da diese doch den gleichen, schlechten Faktor haben, verstehe ich diese Entwicklung nicht. Können Sie mir das erklären ?
Mit freundlichem Gruß
Elton Sailer
Sehr geehrter Herr Sailer,
vielen Dank, dass Sie mit dem Thema Elektromobilität auf mich zukommen. Gerne beantworte ich Ihre Frage.
Ich stimme Ihnen zu, dass die Kapazitäten im Bereich der Elektromobilität teilweise noch hinter den Erwartungen zurückliegen. Dennoch sprechen wir hier von einer Zukunftstechnologie. Deutschland muss die starke Stellung seiner Leitindustrie „Fahrzeugbau“ auf dem Gebiet der „Mobilität und Logistik“ sichern. Die Herausforderungen aus der Knappheit der Ressourcen und des Klimaschutzes werden auch den Markt und die Nachfrage des motorisierten Individualverkehrs verändern. Um Mobilität zukunftsfähig zu machen, brauchen wir Konzepte für eine postfossile Mobilitätskultur. Deutschland soll auch zum Leitmarkt für Elektromobilität werden. Fahrzeuge mit elektrischen beziehungsweise elektrifizierten Antrieben (Hybrid-, Batterie- und Brennstoffzellenfahrzeuge) bieten große Potenziale bei der Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern sowie der Reduzierung von Schadstoffen, CO2-Emissionen und Lärm.
Durch die Nutzung regenerativer Quellen zur Deckung des Energiebedarfs von Elektrofahrzeugen wird gleichzeitig ein Beitrag zur Umsetzung der Ausbauziele für Erneuerbare Energien geleistet. Auf jeden Fall bietet die Verbreitung von Elektromobilität Chancen für neue Fahrzeug- und moderne Verkehrskonzepte und schont das Klima. Bei den Stadtbussen bietet die Diesel-Hybridtechnologie bereits kurzfristig Effizienzpotenziale, mittel- und langfristig werden auch hier Batterie und Brennstoffzelle neue Antriebsoptionen sein.
Neben dem Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität fördert die Bundesregierung durch das Konjunkturpaket II Forschung und Entwicklung im Bereich Elektromobilität mit 500 Millionen Euro. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass sich in Deutschland schrittweise ein Markt für verschiedene Anwendungen der Elektromobilität entwickelt und auf Dauer ein deutlicher Beitrag zur emissionsarmen Mobilität geleistet werden kann.
Gemeinsames Ziel von Staat und Industrie ist es, Know how für die erwartete schnelle Entwicklung der Elektromobilität in den nächsten Jahren aufzubauen und ihre Potenziale auszuschöpfen.
Wie Sie sehen, dienen die Fördermaßnahmen der Bundesregierung im Bereich der Elektromobilität der Entwicklung effizienter und umweltschonender Verfahren sowie der Unterstützung von Wachstumsbranchen und Zukunftstechnologien.
Mit freundlichen Grüßen
Gez. Annette Widmann-Mauz MdB