Frage an Anne Alter von Christopher B. bezüglich Umwelt
Guten Tag, Frau Alter!
Ich würde gerne wissen, wie Sie - wenn Sie dies mit gestallten könnten - Ihrer Ansicht nach die Energiewende und die Klimaschutzpolitik weiter gestaltet werden sollten.
Ist der Emissionshandel - auf Internationaler und Europäischer Ebene - nach wie vor das geeignete Instrument, um effektive Klimaschutzpolitik zu betreiben? Wie sollte es Ihrer Ansicht nach weitergehen mit der Förderung der Erneuerbaren Energien?
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen,
Christopher Brandt
Sehr geehrter Herr Brandt,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Ich halte den Emissionshandel nicht für das geeignete Instrument, eine wirksame Klimapolitik zu betreiben. Solange sich Industrienationen von der Einhaltung der festgelegten Grenz- und Richtwerte freikaufen können, bleiben die bisher getroffenen Maßnahmen Makulatur. Das Verursacherprinzip muss hier gewahrt bleiben, also wer Emissionen über das erlaubte Maß produziert, muss auch die Konsequenzen tragen. Bei einem Freikauf, wie er momentan stattfindet, wird nur der technische Forschritt hin zu emissionsärmeren Produktionen verhindert.
Erneuerbare Energien müssen in gewissem Maß gefördert werden, als Anschubsfinanzierung. Außerdem muss konsequent auf diesem Gebiet geforscht werden, um die Gewinnung erneuerbarer Energien effizienter und damit kostengünstiger zu gestalten. Anders ist der steigende Energiebedarf der Weltbevölkerung mittelfristig ohnehin nicht zu decken, und gerade Industrienationen wie Deutschland müssen hier die Rolle des Vorreiters und Innovateurs einnehmen.
Außerdem sollten Energienetze nicht privatisiert werden bzw. bereits privatisierte möglichst zurückgekauft werden, damit das Grundbedürfnis Energie nicht zum Spekulationsobjekt mit nach oben offener Preisskala wird. Zu bevorzugen ist ebenfalls eine dezentrale Energieversorgung anstelle von großen, unflexiblen Kraftwerken.
Falls Sie weitergehende Fragen zum Thema Umwelt haben, erlaube ich mir, Sie auf Jörg Dürre hinzuweisen, der bei der Piratenpartei Hamburg Spezialist für Fragen aus dem Bereich Umwelt und Energie ist.
Mit freundlichen Grüßen
Anne Alter