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Annalena Baerbock
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Frage von Gabriele H. •

Frage an Annalena Baerbock von Gabriele H. bezüglich Naturschutz

Guten Tag Frau Baerbock, was wollen Sie in der nächsten Legistaturperiode verbessern um die Artenvielfalt zu verbessern bzw,. zu stabilisieren, hier in meinem Wahlkreis mache ich die Beobachtung das es den Verantwortlichen der Grünen egal ist, was um sie herum passiert. Auf kommunaler Ebene und von Straßen NRW wird alles erdenkliche getan, das die Artenvielfalt reduziert wird. Augenblicklich wird fast alles abgeholzt, es wird auf die Verkehrspflicht hingewiesen, die Verantwortlichen vergeben die Aufträge an Externe weiter, die wiederum haben aber oft keinerlei oder nur unzureichende Sachkenntnisse in Bezug auf Gehölze etc. es werden Bäume +Sträucher entnommen ,die unter Naturschutz stehen. Ich gewinne immer mehr den Eindruck, das das Thema zwar auf Ihrer Agenda erscheint , aber nicht wirklich umgesetzt wird. Hier könnten die Grünen doch tätig werden.....!!!! Für mich unbegreiflich...!!! Eine Rückmeldung würde ich begrüßen, passen Sie auf sich auf....!!!

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Hepping,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Uns liegt das Thema besonders am Herzen und wir kämpfen landes- und europaweit für mehr Artenschutz. Denn erschreckende Berichte aus der Wissenschaft zeigen schon lange: Wir befinden uns in einem menschengemachten, unsere Lebensgrundlagen bedrohenden Artensterben: Eine Million Tier- und Pflanzenarten werden in den nächsten Jahrzehnten vom Aussterben bedroht sein, die Hälfte aller Korallen sind bereits verloren, Naturwälder wurden auf einer Fläche mehr als acht Mal so groß wie Deutschland zerstört. Jeden Tag verschwinden immer weitere Arten von unserem Planeten, unser Ökosystem wird instabil. Leider ist es überall etwas unterschiedlich und an manchen Stellen müssen auch wir Grüne in (Naturschutz-)Bereichen eingreifen, auch wenn es uns immer nicht gefällt – sei es im Straßenwesen oder im Baugewerbe.

Dennoch: Studien (https://www.br.de/nachrichten/wissen/neue-studie-liefert-weitere-belege-fuer-insektensterben,RgODFJQ) zeigen auch in Deutschland, welch' dramatisches Ausmaß das Insektensterben auf unseren Wiesen und in unseren Wäldern erreicht hat. Seit 1980 haben wir in der EU mindestens 300 Millionen Vogel-Brutpaare verloren, bei Arten wie dem Kiebitz ist zum Beispiel der Bestand seit 1990 um 80 Prozent zurückgegangen. In unseren Flüssen und Seen, eigentlich ein Paradies für viele Arten, sind inzwischen mehr als die Hälfte der geschützten Fischarten in schlechtem Erhaltungszustand, bereits über 80 Prozent der Süßwasserarten ausgestorben sind. Ein Drittel der Wildpflanzen in Deutschland ist gefährdet. Leider ist die Liste endlos lang.

Obwohl die Faktenlage klar ist, ergreift die Bundesregierung keine wirksamen Maßnahmen. Die bisherigen zaghaften Maßnahmen und das im September 2019 vorgestellte Aktionsprogramm Insektenschutz der Bundesregierung reichen lange nicht aus, um das Artensterben in Deutschland zu stoppen. Ganz im Gegenteil: Die Bundesregierung subventioniert mit bis zu 50 Milliarden jährlich die voranschreitende Naturzerstörung – durch ihre Landwirtschaftspolitik, durch ihre Verkehrspolitik, durch Zerschneidung und Versiegelung der Landschaft. Das neue Programm ist nur ein weiteres Papier mit Absichtserklärungen und geht die echten Ursachen des Artensterbens nicht an. Wir Grüne im Bundestag wollen die großen Artenkiller endlich stoppen: Dazu brauchen wir ein umfassendes Umsteuern in der Agrarpolitik, mehr Wildnis und konsequenten Meeresschutz. Unsere Initiativen finden Sie hier: https://www.gruene-bundestag.de/themen/biologische-vielfalt-naturschutz/rasantes-artensterben-bedroht-unsere-lebensgrundlagen

Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock

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