Frage an Anna Stolz von Siegmar U. bezüglich Gesundheit
Wie ich Ihrer Partei im Oktober 2020 per E-Mail geschrieben hatte, gibt es in Deutschland immer häufiger Enterokokken im Leitungswasser. Nach meinen chronologischen Recherchen stellte ich fest, dass dort wo sich Corona-Hotspots entwickelt haben, im Vorfeld Enterokokken im Leitungswasser festgestellt wurden. In Delmenhorst, in Berchtesgaden, in Rottal-Inn, in Rosenheim und in vielen weiteren Orten und Landkreisen war das der Fall. Können Sie mir sagen, warum sich bis dato NIEMAND darum kümmert? Das RKI nimmt an, dass nur die Mensch-zu Mensch-Ansteckung für Covid-19 ursächlich sei. Nachdem wir nun wissen was wir nicht wissen, nämlich das bei 75% der mit Sars-CoV-2 infizierten Menschen nicht bekannt ist, wo diese sich angesteckt haben könnten, sollten die Regierenden endlich mal das Leitungswasser auf Viren überprüfen. Die Landesämter die für die Gesundheit zuständig sind, haben nach deren Aussagen dieses noch nicht getan. Nach der Frage "Warum das noch nicht geschehen sei", wurde argumentiert, dass dieses nicht in der Trinkwasserverordnung verlangt wird und die Überprüfung des Leitungswassers deshalb bis dato nicht gemacht wurde. Jeder politisch Verantwortliche sollte nun alles Nötige unternehmen, dass die Menschen nicht unnötig eingeschränkt werden. Es ist offensichtlich, dass das Virus eine Primärquelle nutzt um die Menschen zu erreichen. Jeder Haushalt ist mit einem Wasseranschluss ausgestattet und das Virus kann so zu jedem Menschen gelangen. Nur so lässt sich erklären, dass trotz AHA-Regeln die Infektionszahlen exponentiell anwachsen. Für mich klingt das alles logisch und nachvollziehbar. Da ich nun schon eine Vielzahl von politischen Verantwortlichen angeschrieben habe, wäre es nun angebracht, dass ich von der sachverständigen Politik eine Antwort bekommen sollte. Ich bin der festen Überzeugung, dass logisches Denken die Menschheit retten kann. Möchten Sie bei diesem Rettungsversuch dabei sein?
Sehr geehrter Herr Unger,
gern gehen wir schriftlich auf Ihr Anliegen ein.
Das Umweltbundesamt hat nach Anhörung der Trinkwasserkommission eine Stellungnahme zur Wahrscheinlichkeit einer Übertragung von SARS-CoV2 durch das Trinkwasser veröffentlicht (https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/374/dokumente/stellungnahme_uba_sars-co2_und_trinkwasser-1.pdf). In dieser Stellungnahme wird eine Gefährdung durch Trinkwasser verneint. In einer Veröffentlichung der WHO (https://www.who.int/publications/i/item/water-sanitation-hygiene-and-waste-management-for-covid-19) wird eine Gefährdung durch Trinkwasser ebenfalls verneint. SARS-CoV-2 wird wie Influenzaviren hauptsächlich über Tröpfchen oder Aerosole übertragen. Auch wenn RNA-Fragmente von SARS-CoV-2 im Stuhl und im Abwasser vorkommen, so gibt es derzeit keine Evidenz dafür, dass sie infektionstüchtigen Viren entsprechen. Trinkwasser könnte nur dann eine wesentliche Rolle im Infektionsgeschehen spielen, wenn es sich um Erreger handelt, deren Hauptübertragungsweg fäkal-oral ist und wenn das Trinkwasser mit Abwasser kontaminiert wäre. In Deutschland wird das Trinkwasser entweder aus geschützten Grundwasservorkommen gewonnen oder aber, wenn es aus Oberflächenwasser oder oberflächenwasser-beeinflusstem Grundwasser stammt, aufbereitet und desinfiziert. Eine direkte Beeinflussung von Trinkwasser durch Abwasser wäre nur bei entsprechenden Störfällen zu erwarten. Die Tatsache, dass sich mehrere Personen in einer Familie oder einer Gemeinschaftsunterkunft leichter mit SARS-CoV-2 anstecken, liegt an der räumlichen Nähe, die eine Übertragung über Tröpfchen oder Aerosole begünstigt.
Wir hoffen, Ihnen damit Ihre Bedenken genommen und Ihre Anfrage abschließend beantwortet zu haben.
Herzlichst, Ihre
Anna Stolz, MdL