Frage an Anna Gallina von Freigang M. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Wenn Sie am 15.2.2015 in die Bürgerschaft für den Wahlkreis 7 gewählt werden,
- wie wollen Sie den Beschluss der Bezirksversammlung vom 29.1.2015-ein Zentrum für Lokstedt- durch Ihre Arbeit in der Bürgerschaft konkretisieren?
- die Rindermarkthalle im Schanzenviertel ist ein gelungenes Beispiel für ein Einkaufszentrum mit Aufenthaltsqualität. Können Sie sich eine Übertragung dieses Modells am Behrmannplatz vorstellen?
- wie sehen Ihre persönlichen Vorstellungen für ein Lokstedter Zentrum am Behrmannplatz aus?
Lieber Herr M.,
vielen Dank für Ihre Frage. Lokstedt braucht ein stärkeres Stadtteilzentrum. Die bisherige Entwicklung bereitet uns Sorge. Das Stadtplanungsamt sieht zwar im Hamburger Zentrenkonzept eine Aufwertung des Stadtteilzentrums als sogenanntes C-Zentrum vor. Als Stadtteilzentrum wird der Bereich Grelckstraße/Behrmannplatz stärker in den Mittelpunkt rücken, wobei der Anschluss des Siemersplatzes als gemeinsames Stadtteilzentrum nicht aus dem Auge verloren werden darf. Neben der Diskussion um mögliche Neubauten (u.a. auch Sozialer Wohnungsbau) mit attraktiven und den alltäglichen Bedarf deckenden gewerblichen Nutzungen im Bereich Behrmannplatz, ist aus unserer Sicht dringend eine beteiligungsorientierte Diskussion um die Steigerung der Aufenthaltsqualität im Bereich der Grelckstraße notwendig. Folgerichtig haben wir im Bezirk bereits beschlossen, dass auf der Grundlage der bisherigen Ergebnisse und Erfahrungen der durchgeführten Bürgerbeteiligung zu den Entwicklungsperspektiven für den Stadtteil Lokstedt bis zum Ende des ersten Quartals 2015 eine Beschlussvorlage erarbeitet werden soll, wie diese so fortgesetzt und weiterentwickelt werden kann, dass möglichst viele Bürger an der Entwicklung des Stadtteils Lokstedt in den nächsten fünf Jahren beteiligt werden können.
Im Rahmen einer Entwicklungsperspektive „Lokstedt 2020“ sollen insbesondere Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie diese Beteiligung in den Bereichen Wohnen, Einzelhandel und Gastronomie, Verkehr sowie Zusammenleben der Generationen im positiven Sinne entwickelt und eingesetzt werden kann. Dabei sind auch die Wünsche von Kindern und Jugendlichen verstärkt mit einzubeziehen. Ein Stadtteilzentrum in Lokstedt braucht eine attraktive Fläche mit Möglichkeiten von Außengastronomie – anstelle von Platz für Durchgangsverkehr. Ich persönlich finde die Rindermarkthalle mit ihrem Konzept sehr ansprechend und habe auch den Eindruck, dass sie gut von den Menschen im Stadtteil angenommen wird. Sicher kann die Rindermarkthalle auch als ein Beispiel im Rahmen einer aus meiner Sicht aber notwendigen Bürgerbeteiligung dienen. Aufgrund des Umstandes, dass ich auch die Notwendigkeit sehe am Behrmannplatz sozialen Wohnungsbau zu realisieren, wird sich das Konzept der Rindermarkthalle nicht unverändert übertragen lassen. Wir müssen auch beachten, dass sich zukünftige Angebote im Einzelhandel und der Gastronomie auch wirtschaftlich selbst tragen können müssen. Damit dies alles nun aber keine Zukunftsmusik bleibt, müssen auch die derzeitigen Eigentümer der Flächen mitspielen. Ich werde mich gerne dafür einsetzen, dass hier eine Lösung gefunden wird.
Schöne Grüße
Anna Gallina