Frage an Anna Gallina von Inge B. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrte Frau Gallina,
eine Frage zum Netze-Rückkauf, die wir uns in meinem Bekanntenkreis stellen:
Zur Zeit kann ich den Stromanbieter wählen. Bin zur Zeit bei Lichtblick und muss 150 € nachzahlen. Um zu sehen, welcher Anbieter günstiger ist, bin ich in das von der Stiftung Warentest empfohlene Vergleichsportal VERIVOX gegangen. Dort finde ich 4 Stromanbieter, bei denen ich jährlich 215 € sparen könnte. Hätte ich nach dem Netze-Rückkauf so eine Wahlmöglichkeit auch noch?
Freundliche Grüße
Inge Burmeister
Liebe Frau Burmeister,
vielen Dank für Ihre Frage. Die Antwort ist: Ja, auch beim Netze-Rückkauf haben Sie die freie Wahl des Stromanbieters. Für Gas gilt das selbe. Nicht wechseln können Sie den Netzbetreiber, denn es gibt ja immer nur ein Netz. Zum Beispiel nimmt Vattenfall in Hamburg die zweithöchsten Netzgebühren aller deutschen Großstädte. Diese Gebühren bezahlen Sie über den Strompreis mit, unabhängig davon, bei welchem Stromanbieter Sie Kundin sind.
Wir finden, dass Monopole wie die Energienetze, von denen wir alle abhängig sind, nicht in die Hand von Privaten gehören. Sie sollten von der öffentlichen Hand betrieben werden. Die Gegner des Netze-Rückkaufs reden deswegen gern von „Verstaatlichung“, aber das ist eine Irreführung der Wähler. Richtig ist genau das Gegenteil: Wenn die Netze wieder städtisch werden, dann behalten Sie als Strom- und Gaskundin Ihre Wahlmöglichkeiten, und zusätzlich können wir dafür sorgen, dass es auch bei der Fernwärme verschiedene Anbieter und freie Auswahl für die Verbraucher gibt. Das ist nämlich heute nicht so. 230.000 Hamburger Haushalte müssen ihre Heizwärme bei Vattenfall kaufen und die Preise zahlen, die der Konzern verlangt. Die Gewinne von Vattenfall mit der Fernwärme liegen zwischen 60 und 100 Millionen Euro im Jahr.
Wir wollen für unsere Energienetze einen städtischen Betreiber, für den Umwelt, Gemeinwohl und Verbrauchernutzen im Vordergrund stehen. Darum unterstützen wir die Volksinitiative für den Rückkauf der Netze.
Schöne Grüße
Anna Gallina