Frage an Anna Christmann von Janis S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Fr. Dr. Anna Christmann
ich bin 14 Jahre alt und wollte fragen:
Wieso werden in der Umgebung, in der ich wohne, Schweineställe, Biogasanlagen, ... genehmigt.
Die viel Substrat, Gülle, ... produzieren, welches Nitrat austößt, obwohl die Nitrat werte im Grundwasser schon zu hoch sind. Mann kann die Gülle ja auch nicht löschen, man muss sie auf´s Feld fahren um diese loszuwerden.
Als meine Oma zu Besuch war, und wir geraden den Grill angemacht haben, wurde auf dem feld neben uns Gülle geführt, das am Sonntag. Das ist hier auch keise seltenheit mehr, es kommt auch offt vor das gespritzt, etc. wird.
Ständig Fahrten die Bauern mit noch größeren und schwereren Maschienen. Die wollen immer mehr und noch mehr. Und das auf kosten von den Anwohnern oft werden auch die Straßen beschädigt, da sie den Maschienen nicht Standhalten. So wie man es hier hört bekommt man wenn man einen Neuen Stall baut 60€ vom Staat, ich glaub das nicht aber wieso lässt man so etwas zu?
Mit Freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr Scheer,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich kann Ihren Unmut sehr gut verstehen. Auch wir als Bündnis 90/Die Grünen haben seit Langem erkannt, dass die industrialisierte Agrarwirtschaft uns und unsere Umwelt stark belastet. Sie ist mit fast einem Drittel für die Klimakrise verantwortlich und sie ist die Hauptursache für das weltweite Artensterben.
Deshalb setzen wir uns mit Nachdruck für eine grüne Agrarwende ein. Wir setzen uns für eine Ernährungswirtschaft ein, die in der gesamten Kette mit der Natur arbeitet und nicht gegen sie – von den landwirtschaftlichen Betrieben, über die weiterverarbeitenden Unternehmen aus Industrie und Handwerk bis zum Handel. Für die Land- und Ernährungswirtschaft bedeutet das: Die Tiere werden artgerecht behandelt, das Klima geschützt und die Artenvielfalt bewahrt. Wir wollen eine Landwirtschaft, die den Bäuerinnen und Bauern jenseits des Wachsens oder Weichens eine Perspektive bietet. Dafür brauchen wir eine Politik, die Umweltleistungen und Tierschutz belohnt, anstatt sie zum Wettbewerbsnachteil zu machen.
Der ökologische Landbau ist hierbei der Goldstandard. Denn er ist die nachhaltigste und klimafreundlichste Anbaumethode in der Landwirtschaft. Er schafft Wertschöpfung und Arbeitsplätze im ländlichen Raum und liefert durch Klima-, Umwelt- und Naturschutz eine breite Palette gesellschaftlicher Leistungen. Dies werden wir weiterhin fördern und fordern.
Sonntagsarbeit ist in der Landwirtschaft leider grundsätzlich nicht zu verhindern, da die Arbeit entsprechend der Saison gehäuft anfällt und Pflanzen und Tiere keinen Ruhetag kennen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Anna Christmann