Sehr geehrte Frau Cavazzini ich würde gern wissen, was Sie u. Ihre Partei in der nächsten Legislaturperiode konkret an Maßnahmen und Forschungsgeldern für an LongCovid und ME/CFS Erkrankte planen?
Laut der WHO sind in Europa allein 36 Millionen Menschen von LongCovid betroffen - dies ist ein Problem, das wirklich alle angeht, nicht nur einzelne Abgeordnete im Bereich Gesundheit!
Die Auswirkungen sind massiv- für Betroffene lebenszerstörend, für Länder wirtschaftsgefährdend und aufgrund der Untätigkeit der Politik in den letzten Jahren auch demokratiegefährdend.
Die einzelnen Mitgliedsstaaten sind mit der Thematik heillos überfordert und machen wenig bis gar nichts, um diese Katastrophe in den Griff zu kriegen.
Was können wir als Betroffene von der EU und unseren Abgeordneten erwarten?
Ich weiß, dass viele von uns unsere Wahlentscheidung ausschließlich von diesem Thema abhängig machen werden und würde mich darum über eine aussagekräftige Antwort freuen, die nicht die Zuständigkeit an andere abschiebt.
Vielen Dank und beste Grüße
Liebe Frau K.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Auch mein Mitgefühl gilt den Betroffenen.
Die EU unterstützt aktiv die Erforschung von Long-Covid mit zahlreichen Forschungsprojekten (Mehr Informationen hier: https://research-and-innovation.ec.europa.eu/research-area/health/coronavirus_en#research-on-the-post-covid-19-condition-also-known-as-long-covid) .
In der Resolution "Erkenntnisse aus der COVID-19-Pandemie und Empfehlungen für die Zukunft" (https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2023-0282_DE.html), haben wir als Europäisches Parlament zudem gefordert, mehr in die Erforschung von Ursachen, Häufigkeit und besten Behandlungsmöglichkeiten für Long-COVID, das post-akute COVID-19-Syndrom und das Post-Vac-Syndrom zu investieren. Ebenfalls setzen wir uns in dieser Resolution für eine bessere Unterstützung von Menschen, die Long-COVID leiden, ein. Zum Beispiel durch Unterstützung bei einer Verlängerung der Krankengelder.
Auch auf Bundesebene haben wir als Grüne für die bessere Erforschung und Versorgung von Long-Covid/ME-CFS-Patient*innen gekämpft.
Wir freuen uns daher, dass, um die Forschung in diesen Gebieten zu intensivieren, ressortübergreifend im deutschen Bundeshaushalt über 200 Millionen Euro angedacht sind.
In ihrer Rede zum Long-Covid Awareness Day vor wenigen Wochen hat meine Kollegin Laura Kraft zudem noch einmal eindrücklich auf die Situation der Betroffenen aufmerksam gemacht (https://www.gruene-bundestag.de/parlament/bundestagsreden/forschung-zu-long-covid-me/cfs-und-dem-post-vac-syndrom).
Viele Grüße,
Anna Cavazzini