Wie repräsentieren Sie die Mitglieder der LGBTQIA+ Community? Wie möchten Sie für mehr Akzeptanz und Gleichberechtigung sorgen?

Herzlichen Dank für ihre Frage. Für mich gilt: Liebe ist Liebe, Familie ist Familie, Menschen sind Menschen. Ich habe durch meine berufliche Tätigkeit im Ausland und bei der Europäischen Kommission die Gelegenheit gehabt verschiedenste Länder kennenzulernen, die deutlich gleichberechtigter für alle Menschen sind als wir in Deutschland. Deswegen möchte ich mich im Bundestag für eine Gesellschaft einsetzen, in der Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI) die gleichen Freiheiten und die gleiche Anerkennung haben. Ich möchte für die gleichen Rechte und Respekt für gleichgeschlechtlichen Familien mit Kindern ("Regenbogenfamilien") kämpfen, und mich für menschenwürdige Rahmenbedingungen für trans- und intergeschlechtliche Menschen einsetzen. Hierfür muss die Antidiskriminierungspolitik vorangetrieben werden und ein bundesweiter Aktionsplan gegen Homophobie und Transfeindlichkeit eingeführt werden.

Für Regenbogenfamilien fordere ich Folgendes:

• Gleichstellung von Regenbogenfamilien, unter anderem im Abstammungsrecht.
• Modernisierung des Familienrechts.
• Ergänzung des Gleichheitsgebots des Grundgesetzes um das Merkmal "sexuelle Identität".
• Effektiven Diskriminierungsschutz.
• Rechtliche Absicherung sozialer Elternschaft.

Für eine echte Selbstbestimmung von Menschen fordere ich Folgendes:

• Abschaffung des diskriminierenden Transsexuellengesetzes und ein Selbstbestimmungsgesetz für alle Geschlechter.
• Verbot von medizinisch nicht indizierten Operationen an intersexuellen Kindern.
• Aktionsplan gegen sogenannte „Konversationstherapien".
• Die Ausnahmereglungen beim Diskriminierungsschutz für Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften enger zu fassen und damit den individuellen Rechten deutlich mehr Geltung zu verschaffen.

Für mehr Prävention, um aktiv Vorurteile gegenüber LSBTI zu bekämpfen, fordere ich Folgendes:

• Einen wirksamen bundesweiten Aktionsplan „Vielfalt leben“ gegen Homophobie und Transfeindlichkeit.
• Ausbau der Coming-Out-Beratung.
• Programme zur Gewaltprävention und Opferhilfe für LSBTI.
• Eine Pädagogik der Vielfalt: Berücksichtigung von LSBTI in Unterrichtsinhalten und in Schulbüchern.

Für die Einhaltung der Menschenrechte und Freiheit und Respekt für LSBTI weltweit fordere ich Folgendes:

• Klare Worte in der Außenpolitik.
• Unterstützung von Bürgerrechtsaktivist*innen seitens deutscher Botschaften.
• Berücksichtigung der Lage von LSBTI in der Entwicklungspolitik.
• Schutz für LSBTI-Flüchtlinge.