Verehrte Frau Weisgerber, es würde mich sehr interessieren wie sie zum (nicht nur...) klimapolitischen Thema "Tempo 130 auf Autobahnen" stehen - das düstere Bild des Weltklimarates drängt zur Eile...
Sehr geehrter Herr Brunsch,
haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht, die ich gerne beantworte.
Es steht außer Frage, dass der Verkehrssektor einen wesentlichen Beitrag zu Erreichung unseres nationalen Klimaziels leisten muss. Dabei ist es unser Ziel, die individuelle Mobilität auch in Zukunft zu erhalten, aber klimafreundlich. Dabei spielt die Elektromobilität eine große Rolle genauso wie alternative Kraftstoffe. Gleichzeitig müssen wir weiterhin das Schienen- und Radverkehrsnetz ausbauen sowie den ÖPNV stärken.
Was ein Tempolimit betrifft, so gebe ich zu bedenken, dass eine Beschränkung auf 130 km/h ein Reduktionspotenzial von gerade einmal zwei bis vier Prozent hätte. Mit einem wachsenden Anteil von Elektrofahrzeugen nimmt die Minderungswirkung jedoch ab. Im Fokus der Klimaschutzpolitik der Bundesregierung stehen deshalb insbesondere Maßnahmen, die auch langfristig hohe CO2- Einsparpotentiale erwarten lassen. Hinsichtlich der Verkehrssicherheit wird derzeit erfolgreich auf Warnsysteme und örtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen gesetzt.
Sehr geehrter Herr Brunsch, aus meiner Sicht gibt es derzeit intelligentere Lösungen, um die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor zu senken. Dennoch ist die Frage des Tempolimits keine „Herzenssache“ für mich.
Mit freundlichen Grüßen
Anja Weisgerber