Frage an Anja Weisgerber von Thomas T. bezüglich Gesundheit
Mehrere aktuelle Studien zeigen, dass die Vitamin D Supplementation das Risiko eines schweren Corona-Verlaufs reduziert (vgl. https://tinyurl.com/kep774hs, https://tinyurl.com/56f4cuft, https://tinyurl.com/34putmdx, https://tinyurl.com/yuxj7vvz, https://tinyurl.com/5bub5udv, https://tinyurl.com/er9k4j9c, https://tinyurl.com/b3ywvvc7)
Währenddessen enthalten die offiziellen Leitlinien zur Behandlung von COVID-19 Patienten nur 3 Säulen im Kampf gegen das Virus :
#1 Abstand, Masken, Lockdowns
#2 Testungen
#3 Impfung
Die entscheidende vierte Säule fehlt. Die Optimierung der individuellen Immunsignatur über Mikronährstoffe wie z. B. Vitamin D. Prof. Dr. med. Jörg Spitz nimmt diese Erkenntnisse zum Anlass, sich dem Appell von Prof. Hermann Brenner und Dr. Ben Schöttker des Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) anzuschließen. Auch diese formulieren:
„Angesichts der Dynamik der COVID-19-Pandemie und der nachgewiesenen Sicherheit einer Vitamin-D-Supplementierung erscheint es daher höchst umstritten und möglicherweise sogar unethisch auf die Ergebnisse weiterer evidenzbasierter Studien zu warten, bevor Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit ergriffen werden. Neben anderen bevölkerungsweiten Maßnahmen zur Vorbeugung sollte eine weit verbreitete Vitamin-D3-Supplementierung zumindest für Hochrisikogruppen wie ältere Erwachsene oder Personen mit relevanter Komorbidität, gefördert werden. Darüber hinaus kann eine zielgerichtete Vitamin-D3-Ergänzung von Personen, die SARS-CoV-2-positiv getestet wurden, gerechtfertigt sein.“ (https://www.mdpi.com/2072-6643/12/12/3642)
Bitte teilen Sie daher mit, warum die Vitamin-D3-Ergänzung in der bisherigen Strategie der Bundesregierung keine Rolle zu spielen scheint.
Beste Grüße
Sehr geehrter Herr Thein,
haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht, die ich gerne beantworte.
Die bekannteste Funktion von Vitamin D, wie uns allen bekannt ist, ist die Beteiligung am Knochenstoffwechsel. So fördert Vitamin D unter anderem die Aufnahme von Calcium und Phosphat aus dem Darm sowie ihren Einbau in den Knochen. Es nimmt damit eine Schlüsselrolle bei der Knochenmineralisierung ein. Eine eindeutige Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und einem erhöhten Risiko für eine Sars-CoV-2-Infektion oder einen schweren Covid-19-Verlauf ist grundsätzlich nicht nachgewiesen. Laut RKI werden Zusammenhänge zwischen der Vitamin-D-Versorgung und chronischen Krankheiten zwar vermutet, sind aber bisher nicht nachgewiesen. Es gibt allerdings Hinweise darauf, dass das Vitamin D möglicherweise respiratorische Erkrankungen wie Lungenentzündungen vorbeugt und auch wichtig für den Kreislauf-Gesundheit ist. Allerdings wie bereits erwähnt, liegen derzeit keine wissenschaftlich belastbaren Erkenntnisse vor, die einen Kausalzusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und dem Krankheitsverlauf von Covid-19 bestätigen. Deswegen sprechen sich die medizinischen Fachgesellschaften und das Robert Koch-Institut anhand der bisherigen Studienergebnissen gegen eine generelle Empfehlung für die Einnahme von Vitamin-D Präparaten zur Vorbeugung und Verlaufsminderung akuter Atemwegsinfektionen aus.
Zu den beitragenden Faktoren akuter Atemwegerkrankungen gehören neben dem schlechteren Vitamin-D-Status der Bevölkerung, niedrigere Temperaturen (bei denen manche Viren länger überleben), weniger UV-Strahlung, die geringere Luftfeuchtigkeit, die trockeneren (und damit anfälligeren) Schleimhäute der Menschen, aber auch die Tatsache, dass man mehr Zeit und mit mehr Menschen in Innenräumen verbringt. Daher ist es äußerst wichtig, die AHA+L-Regeln zu beachten. Neben diesen Regelungen ist natürlich Testen und insbesondere Impfen der Ausweg aus der Pandemie.
Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute –bleiben Sie gesund.
Mit herzlichen Grüßen,
Anja Weisgerber