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Anja Weisgerber
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Frage von Peter M. •

Frage an Anja Weisgerber von Peter M. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Weisgerber,

ich frage Sie in Ihrer Funktion im Mitglied des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

Die Bundesrepublik Deutschland beteiligte sich 1967 an einer Versenkungsaktion von radioaktivem Abfall. Dabei handelt es sich um einige hunderte Fässer schwach- bis mittelradioaktiven Atommülls, der alleine von Deutschland versenkt wurde. Nimmt man die anderen Länder dazu, kommen wir im Bereich von Zehntausenden (https://www.swr.de/report/strahlende-altlast/-/id=233454/did=8815982/nid=233454/176p172/index.html)

2014 wollte die Bundesrepublik die Auswirkungen dieser Versenkungen überprüfen. Deshalb meine Frage: Wie ist dort aktuell der Stand? Gibt es konkrete Pläne zur Rückholung noch intakter Fässer? Gibt es mittlerweile internationale Absprachen mit Ländern, die ebenfalls an diesen Aktionen beteiligt waren?

Und wenn nein: Was plant die aktuelle Bundesregierung in dieser Legislaturperiode, in dem Bereich zu tun? Für mich ist es ein unhaltbarer Zustand, dass dort Atommüllfässer z.T. direkt vor den europäischen Küsten vor sich hin rosten und wir nur dabei zusehen. Die katastrophalen Folgen auf die Gesundheit der Menschen in unmittelbarer Umgebung (z.B. nachgewiesen höhere Krebsraten auf Inseln wie Alderney) sind ja weitgehend bekannt.
(https://www.heise.de/tp/features/Strahlender-Ozean-3287652.html?seite=all)

Mit freundlichen Grüßen

P. M.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr M.,

herzlichen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworte.

Der auch von der Bundesrepublik Deutschland im Atlantik und im Ärmelkanal versenkte schwach radioaktive Abfall wurde bis in das Jahr 1995 durch Überwachungsprogramme wie CRESP (Coordinated Research and Environmental Surveillance Programme related to the sea disposal of radioactive waste) der OECD Nuclear Energy Agency (NEA) überwacht. Die Programme wurden schließlich eingestellt, da sich die berechneten Expositionen der Bevölkerung auf ein Millionstel der Exposition durch natürliche Strahlung beliefen.

Derzeit ist nicht geplant, eine solche Überwachung wieder aufzunehmen. Ein rein deutsches Programm zur Überwachung der Abfälle ist aufgrund des hohen technischen Aufwands kaum realisierbar.

Zum Thema der radioaktiven Abfälle im Nordostatlantik liegt ein umfassender Bericht des Bundesamtes für Strahlenschutz vor. Diesen finden Sie hier: http://doris.bfs.de/jspui/bitstream/urn:nbn:de:0221-2019061718601/5/BfS-SCHR-65-19.pdf

Sollten Sie weiterführende Fragen zum Thema haben, empfehle ich Ihnen sich darüber hinaus an das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit zu wenden. Dieses ist federführend mit dieser Thematik betraut.

Mit freundlichen Grüßen
Anja Weisgerber

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