Frage an Anja Weisgerber von Matthias F. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sie haben leider meine Fragen nicht beantwortet und sind ausgewichen. Warum setzen Sie sich gegen die Mehrheit der Menschen ein? Bezahlbar ist es bei 0,25 % Beitragserhöhung sagt die Regierung. Wieso antworten Sie nicht darauf? Das altern wird doch nur vorgeschoben,denn das Bruttosozialprodukt wächst und wir werden weniger Menschen . Wer klauwas vom Kuchen?
mit freundlichen Grüßen
Matthias Freund
Sehr geehrter Herr Freund,
gerne beantworte ich Ihnen Ihre weitere Frage zum Thema Rentenpolitik.
Der Beschluss, das Renteneintrittsalter in einem langen Übergangszeitraum, bis 2029, auf 67 zu erhöhen, richtet sich nicht gegen die Menschen in unserem Land. Dieser Entschluss wurde gefasst, um die Rentenkasse zukunftsfähig zu machen und die nachfolgenden Generationen nicht übermäßig zu belasten. Wir, die CSU, wollen unseren Kindern und Enkelkindern Chancen vererben. Dazu leistet die Anhebung der Altersgrenze einen wichtigen Beitrag. Sie trägt zur zukunftsfesten Ausgestaltung des Alterssicherungssystems bei und beugt Arbeitskräftemangel vor.
Der demografische Wandel verändert den Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland tiefgreifend. Die Bevölkerungszahl sinkt, gleichzeitig werden immer mehr Ältere und immer weniger Jüngere in unserem Land leben. Dementsprechend werden immer mehr Beitragsempfänger den Beitragszahlern gegenüberstehen. Diese Entwicklung vollzieht sich langsam, aber unaufhaltsam. Bald schon sind Konsequenzen auf dem Arbeitsmarkt zu spüren. Die Folgen der Veränderung des Altersaufbaus der Bevölkerung sind gestaltbar - auch deshalb, weil die heutigen und künftigen Älteren nicht nur länger leben als Ältere früherer Generationen, sondern auch länger gesund und aktiv sind.
Eine längere Erwerbsdauer ist Chance und Herausforderung zugleich. Chance, weil Erwerbstätigkeit Teilhabe, Einkommen, sozialen Status und Selbstwertgefühl bedeutet. Ältere Erwerbstätige sind leistungsfähig und motiviert. Sie verfügen über langjährig erworbene fachliche Kompetenzen sowie hohes Erfahrungswissen und wollen dies auch einbringen. Die Daten aus den zurückliegenden Jahren belegen, dass sich die Erwerbstätigkeit Älterer bereits sehr positiv entwickelt hat. Deutschland liegt bei einer Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-jährigen von über 60 Prozent inzwischen EU-weit auf dem zweiten Platz. In keiner anderen Altersgruppe ist die Beschäftigung stärker gestiegen. Viele Unternehmen und Branchen zeigen heute schon, dass sie die Herausforderung annehmen und ihre Personalpolitik und Arbeitsgestaltung entsprechend den Anforderungen der älter werdenden Belegschaften anpassen. Diese Entwicklung wollen wir weiter fortschreiben und unterstützen.
Daneben wurde die Möglichkeit, weiterhin vorzeitig in Rente zu gehen, bewusst erhalten. Zum einen können die Versicherten grundsätzlich vor dem Hintergrund ihrer persönlichen Lebensumstände individuell entscheiden, ob sie unter Inkaufnahme von Abschlägen vorzeitig in Rente gehen möchten. Daneben haben langjährige Versicherte, trotz der Heraufsetzung der Altersgrenze auch künftig nach 45 Beitragsjahren die Möglichkeit, ohne Rentenabschläge mit 65 Jahren in Ruhestand zu gehen.
Sehr geehrter Herr Freud, in der Hoffnung Ihre Frage beantwortet zu haben, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
Anja Weisgerber