Frage an Angelika Weikert von Ines S. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Schröcker,

Was sozialdemokratische Politik auszeichnet ist, dass das vorhandene Geld in einer Gesellschaft, das für Gemeinschaftsaufgaben zur Verfügung steht, auch wirklich für die Menschen und für deren soziale Bedürfnisse ausgegeben wird. Die jetzige Generation soll etwas davon haben und damit durch die Verbesserung von Infrastruktur und Bildung auch die zukünftige. Und : das Geld soll gerecht für alle ausgegeben werden. Einige Beispiele:

Bildung: Bildung ist der Schlüssel zu beruflichem Erfolg und gesellschaftlicher Teilhabe und darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Gut ausgebildete Menschen finden leichter einen guten Arbeitsplatz.

Familien: Familien haben viele zusätzliche Belastungen. Ob Kinderbetreuung, Schulmaterial oder Studiengebühren – alles kostet viel Geld. Bei mehreren Kindern kommt da einiges zusammen. Und man will seinen Kindern ja nicht nur das absolute Minimum ermöglichen – auch der Sportverein, Musikunterricht oder das Zeltlager schlagen zu Buche. Wir wollen echte Lernmittelfreiheit an den Schulen, das letzte Kindergartenjahr kostenfrei und die Abschaffung der Studiengebühren. Familien sollen einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung erhalten.

Wirtschaft: Wer Vollzeit arbeitet, soll auch davon leben können. Deshalb sind wir für den Mindestlohn. Gut zu wissen: Die Stärkung der Kaufkraft der Arbeitnehmer sind wichtige Voraussetzungen für Wachstum und Beschäftigung.

Umwelt: Bayerns Äcker müssen gentechnikfrei bleiben – denn einmal in den Naturkreislauf eingebrachte Genmanipulierung kann nie mehr rückgängig gemacht werden. Außerdem wollen wir die erneuerbaren Energien ausbauen. Wir wollen Lebensmittel besser kontrollieren als dies bisher geschieht. Wir wollen den Schutz und Erhalt der Wälder wieder über den Profit stellen.

2. Gesundheitsfond
Der Gesundheitsfond ist Gesetz, er wird kommen. Ich persönlich halte die Bürgerversicherung für das bessere Modell, doch gegen die CSU/CDU in Berlin war das leider nicht durchzusetzen. Eine Reform des Gesundheitswesens sollte nach meiner Meinung in Form einer Bürgerversicherung geschehen. Ich sehe die Zukunft in der solidarischen Finanzierung. Die alleinige Belastung der Erwerbseinkommen ist weder gerecht noch zukunftsfähig. Die Bedeutung der Kapitaleinkommen nimmt zu, darauf sind daher ebenso Beiträge zu leisten.

3. Präsenzapotheken
Mir persönlich und der SPD im Allgemeinen ist wichtig, dass es auch in Zukunft flächendeckend Apotheken gibt. Für mich sind die Apotheker und Apothekerinnen wichtige Berater in gesundheitlichen Fragen für die Menschen vor Ort.
Die Internet-Präsenz von Apotheken ist inzwischen gesellschaftliche Realität. Die Politik kann deshalb nur durch klare, kartellgesetzliche Regelungen, wie sie die SPD fordert, Sicherheit schaffen. Wichtige Punkte in der Gleichbehandlung sind schon erfüllt – so müssen sich auch Internetapotheken am Nacht- und Notdienst beteiligen.
Ein Blick in unsere Innenstädte zeigt: ein Apothekensterben ist zumindest im Moment noch nicht zu beobachten. Im Übrigen werden 2/3 der 1600 deutschen Versandapotheken von klassischen Apotheken betrieben. Sofern Sie andere Erfahrungen haben, wäre ich dankbar, wenn Sie mir diese mitteilen.

Mit freundlichen Grüßen
Angelika Weikert